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"Faire Woche" in der Stadt der Dörfer

Es sind brennende Themen, die die „Faire Woche“ vereint – entsprechend treffend ist das Motto: „Fair – und kein Grad mehr“. Und damit ist klar, wie eng fairer Handel und Klimawandel miteinander verknüpft sind. Die Aktionstage legen von Freitag bis Sonntag, 15.09.2023 bis 08.10.2023, den Fokus auf das Thema Klimagerechtigkeit. „Im globalen Süden herrschen nicht nur für viele Menschen unfaire Arbeitsbedingungen, sondern die Menschen vor Ort bekommen den Klimawandel auch am meisten zu spüren, obwohl die Hauptverursachenden die westlichen Industrieländer sind. Und zu denen zählen auch wir in Deutschland“, erklärte die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bad Berleburg, Jessica Durstewitz. Die Stadt der Dörfer nimmt als Fairtrade Town erneut an den Aktionstagen teil – mit zahlreichen Aktionen und Programmpunkten.

Schon kleine Maßnahmen sind hilfreich

„Es geht uns nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger auf die Gesamtthematik aufmerksam zu machen. Wir wollen vielmehr appellieren und Überzeugungsarbeit leisten. Denn es gibt viele Möglichkeiten, um einen Ausgleich zu schaffen und damit für Klimagerechtigkeit zu sorgen. Das ist gerade aus unserer Perspektive wichtig, um der bestehenden Ungerechtigkeit zwischen dem globalen Norden und Süden entgegenzuwirken“, betonte Jessica Durstewitz. Dabei seien schon kleine Maßnahmen, die keinen großen Aufwand mit sich bringen, hilfreich.

Engagement beginnt schon im Alltag

„Das Engagement ist enorm wichtig – und beginnt schon im Kleinen, im Alltag“, wusste die Klimaschutzbeauftragte. Öfter das Auto stehen lassen und aufs Fahrrad oder den ÖPNV umsteigen, den Fleischkonsum drosseln oder Energiefresser ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden, seien nur ein paar Möglichkeiten. Effektiv ist aber auch bei Produkten aus dem globalen Süden auf faire Arbeitsbedingungen zu achten. Dies gilt für Kleidung sowie Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade und exotische Früchte, aber auch für Bälle oder Naturstein. „Wer sich für Produkte aus dem fairen Handel entscheidet, entscheidet sich immer auch für ein Produkt, bei dessen Produktion und Anbau auf die Umwelt geachtet wird“, erläuterte Rebecca Dienst, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik bei der Stadt Bad Berleburg. 


Zahlreiche Veranstaltungen zu den Aktionstagen

Die faire Woche ist eine seit 20 Jahren stattfindende deutschlandweite Aktion. Ziel ist es, alle Menschen dazu anzuregen Veranstaltungen zum fairen Handel zu besuchen oder selbst zu organisieren. Mit jährlich rund 2000 Aktionen ist dies die größte bundesweite Aktion zum fairen Handel. Auch die Stadt Bad Berleburg ist erneut mit mehreren Aktionen dabei. Die Veranstaltungen im Überblick:

  • Freitag bis Sonntag, 15.09.2023 bis 08.10.2023: Faire und nachhaltige Leseecke im „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“ in Bad Berleburg
  • Donnerstag, 21.09.2023, 15.00 bis 16.00 Uhr: "die Klimaschweine" Vorlesestunde für Kinder im „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“
  • Freitag, 29.09.2023, 16.00 bis 19.00 Uhr: Kleiderflohmarkt im Interkulturellen Mehrgenerationentreffpunkt in Bad Berleburg
  • Samstag, 30.09.2023, 15.00 bis 18.00 Uhr: Workshop „Nachhaltiges und gemeinschaftliches Gärtnern“ in Alertshausen
  • Freitag bis Freitag, 15.09.2023 bis 06.10.2023: Aktion „Gelbes Band – Deutschland rettet Lebensmittel“

Details zu den Veranstaltungen folgen rechtzeitig. Weitere Informationen dazu gibt es auch bei der Klimaschutzbeauftragten der Stadt Bad Berleburg, Jessica Durstewitz, unter Tel. 02751 923-113 oder per E-Mail unter j.durstewitz@bad-berleburg.de sowie bei der Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, Rebecca Dienst, unter Tel. 02751 923-248 oder per E-Mail unter r.dienst@bad-berleburg.de. Allgemeine Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit und fairer Handel liefert die Internetseite der Stadt Bad Berleburg unter https://www.bad-berleburg.de/Leben/Nachhaltig-und-Smart/

Aktionen im "Dritten Ort- Bücherei der Zukunft"

Im "Dritten Ort- Bücherei der Zukunft" finden auch in diesem Jahr wieder Aktionen im Rahmen der fairen Wochen statt. 

Zum einen steht hier eine faire und nachhaltige Leseecke über den gesamten Aktionszeitraum vom 15.09.-07.10.2023 zur Verfügung. Hier findet sich von Kinder- bis zu Sachliteratur alles rund um die Themen "fairer Handel" und "Nachhaltigkeit". Zudem stehen kostenlose Informationsmaterialien zur Verfügung. Vorbei kommen und rein stöbern lohnt sich also.

Zum anderen findet am Donnerstag, 21.09.2023, um 15.30 Uhr eine Vorlesestunde für Kinder statt. Dabei liest Lesepatin Julia Eitzenhöfer, Projektmitarbeiterin der Stadt Bad Berleburg, aus dem Buch "Die Klimaschweine". Das Kinderbuch von Julia Neuhaus und Till Penzek bringt das diesjährige Thema der fairen Wochen "Klimagerechtigkeit" kindgerecht und bildlich den jungen Zuhörenden näher. 

So haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, auf anschauliche Weise zu lernen, warum Klimaschutz so wichtig ist – und gehen mit Pinguinen aus Pinguinland auf Reise, die die „Klimaschweine“ zur Vernunft bringen. Eine Anmeldung zur Lesung ist nicht erforderlich. 

Ernteaktion Gelbes Band

Der Herbst steht vor der Tür – und damit auch die Jahreszeit mit buntem Laub, des Drachensteigen lassen, durch Pfützen stapfen und Kastanien sammeln. Der Herbst hält vor allem aber auch heimisches Obst und Gemüse bereit: Äpfel, Birnen und Pflaumen aus der Region schmecken nicht nur gut, sondern sind vor allem auch besonders umweltfreundlich, da sie keinen langen Transport oder Lagerung hinter sich haben. Manch einer kommt vielleicht mit der Ernte gar nicht hinterher oder hat keine Verwertung für die Früchte seiner Bäume. Viel zu schade ist es jedoch, das Obst abfallen und verfaulen zu lassen.

Dem möchte die Aktion „Das Gelbe Band“ entgegenwirken. Dabei handelt es sich um eine deutschlandweite Ernteaktion des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), bei der Bäume mit gelben Bändern gekennzeichnet werden. Dieses signalisieren, dass hier frei geerntet werden darf. Auch die Stadt Bad Berleburg möchte sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligen. „Dabei gelten natürlich bestimmte Verhaltensregeln, wie der achtsame Umgang mit der Natur, das Ernten ohne Leiter oder Hilfsmittel und nur so viel zu nehmen, wie man auch verwerten kann“, erläuterte Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bad Berleburg, Jessica Durstewitz. Die Aktion geht bundesweit in diesem Jahr bereits in die dritte Runde – und findet in der Stadt der Dörfer im Rahmen der fairen und nachhaltigen Wochen erstmals statt. „Damit wollen wir aktiv ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen“, berichtete Rebecca Dienst, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik. Von Freitag bis Freitag, 15. September bis 6. Oktober, sind alle Menschen in der Stadt der Dörfer dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. 

Zum einen kann jeder, einen oder mehrere Bäume, zur Verfügung stellen, die er selbst nicht komplett abernten kann. Hierfür kann sich jeder Interessierte ein gelbes Band und ein passendes Infoschild im Bürgerbüro oder auf den Regiomärkten abholen. Weitere Abholmöglichkeiten können gerne bei Rebecca Dienst oder Jessica Durstewitz erfragt werden.

Die Bänder, die zur Verfügung gestellt werden, sind umweltfreundlich, da sie vollständig aus recycelten PET-Flaschen bestehen, die aus den Meeren gesammelt wurden.

Damit der Baum auch von anderen gefunden werden kann, kann die Adresse bzw. die Koordinaten gerne angeben werden. Hierzu steht folgendes Formular zur Verfügung:

Ernteaktion Gelbes Band  oder die Daten per Mail an Rebecca Dienst (r.dienst@bad-berleburg.de) senden. 

Zum anderen dürfen alle Interessierten bei einem Spaziergang oder einem Ausflug Obst an den gekennzeichneten Bäumen ernten.

Erntemöglichkeiten- Bäume im Stadtgebiet mit gelbem Band

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Workshop »nachhaltiges und gemeinschaftliches Gärtnern«

Am Samstag, 30. September, von 15 bis 18 Uhr findet im Gemeinschaftsgarten der Initiative „Mit dem Land leben“ in der Straße "In der Neustadt 1 in Alertshausen" ein interaktiver Workshop zum Thema „Nachhaltiges und gemeinschaftliches Gärtnern“ statt. Die Initiative öffnet an diesem Tag im Rahmen der „Fairen Woche“ ihre Türen für alle, die mehr über ihre Anbaumethoden lernen möchten oder daran interessiert sind, in die Initiative einzusteigen. Neben einem passenden inhaltlichen Beitrag des Öko-Agrar-Ingenieurs Robin Lückert – ebenfalls Mitglied der Initiative – dürfen sich die Gäste auch auf praktische Tipps über das Einkochen des geernteten Gemüses freuen. Für den gemütlichen Ausklang der Veranstaltung ist ebenfalls gesorgt. Um eine Spende für Workshop und geerntetes Gemüse vor Ort wird gebeten.

Anmeldungen sind bis zum 29.09.2023 möglich über das Anmeldeformular: Anmeldung “Nachhaltiges und gemeinschaftliches Gärtnern“  oder telefonisch bei der Klimaschutzbeauftragten Jessica Durstewitz unter 02751/923-113.

Kleiderflohmarkt im interkulturellen Mehrgenerationentreffpunkt

Die nachhaltigste Kleidung ist die, die gar nicht erst produziert wird. Komplett verzichten muss man deswegen natürlich nicht. Eine tolle und vor allem kostengünstige Alternative dafür bietet Second-Hand-Kleidung. Mittlerweile gibt es hierfür eine große Anzahl an Anbieterinnen und Anbietern. Noch nachhaltiger geht es ganz einfach vor Ort – beim Kleiderflohmarkt im Mehrgenerationentreff am 29. September. Von 16- 19 Uhr kann hier in gemütlicher Atmosphäre geshoppt werden. Dabei steht ein vielfältiges Angebot und natürlich Umkleiden, um die Artikel vor dem Kauf anzuprobieren, zu Verfügung. Auf zwei Etagen und mit rund 20 Ständen wird mit Sicherheit jeder fündig und tut so nebenbei unserer Umwelt etwas Gutes.

Eine Anmeldung, für alle die etwas verkaufen möchten, ist noch bis bis einschließlich Freitag, 22.09.2023 möglich, je nach vorhandenen Plätzen.

Hinweis: Es sind alle Verkaufsplätze vergeben, eine Anmeldung ist daher nicht mehr möglich!

Für den Kleiderflohmarkt gibt es gute Gründe. Fast- und Ultra-Fast-Fashion sorgt für viele Ungerechtigkeiten – und Nachteile für Klima und damit alle Menschen. Für viele Kleidungsstücke werden zwar natürliche Rohstoffe, insbesondere Baumwollen genutzt. Problematisch ist jedoch der enorm hohe Wasserverbrauch und Pestizid-Einsatz beim Anbau der Baumwollpflanze. Trauriges Beispiel hierfür ist der Aralsee in Kasachstan und Usbekistan, der für die Baumwollproduktion nahezu ausgetrocknet wurde. Bei der Verarbeitung der Fasern kommen häufig Farbstoffe und Chemikalien zum Einsatz, die im Verdacht stehen krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Zudem gelangen die Chemikalien in der Regel ungefiltert in die Natur, indem sie in nahegelegene Gewässer abgelassen werden. Die Flüsse in der Nähe der großen Textilfabriken tragen so häufig die Trendfarbe der nächsten Saison. Hinzu kommen sehr lange Transportwege, da verschiedene Arbeitsschritte in unterschiedlichen Ländern um die ganze Welt stattfinden. Synthetische Fasern, wie zum Beispiel Polyester, die bei vielen Fast-Fashion Marken zum Einsatz kommen, schneiden leider nicht besser ab. Bei jedem Waschgang lösen sich Mikroplastikteile ab, die am Ende im Meer und unter anderem über Fische auch in unseren Mägen landen. So nehmen wir pro Woche Mikroplastik in einer Menge auf, die einer Kreditkarte entspricht. Mit dem Kauf von Second-Hand Kleidung kann jeder einen Teil dazu beitragen, die Umweltverschmutzung durch die Modeindustrie zu verringern.