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Eins A - Abriss und Weiterentwicklung


Es ist ein Filetstück zur Stadtentwicklung: In der südlichen Kernstadt von Bad Berleburg steht nach dem Abriss des ehemaligen Eins-A-Marktes eine Fläche von rund 1,4 Hektar zur Verfügung. Diese Fläche, die die Stadt Bad Berleburg im Jahr 2023 erworben hatte, gilt es nun weiterzuentwickeln – gemeinsam mit Politik und den Menschen, die in der Stadt der Dörfer leben. In der Stadtverordnetenversammlung am 11.11.2024 hat Prof. Hilde Schröteler-von-Brandt von der Universität Siegen die Masterplanung für das Areal vorgestellt. Im Auftrag der Stadt Bad Berleburg begleitet sie den Planungsprozess. Sie ist bereits seit Beginn des Prozesses mit im Boot. So hatte unter anderem bereits im Jahr 2019 ein Architekturwettbewerb mit Studierenden stattgefunden, den sie ebenfalls begleitet hatte. Ebenso wie die damals entstandenen Ideen, finden in der Masterplanung auch die Rückmeldungen lokaler Akteure zu Nutzungsbedarfen Berücksichtigung – schwerpunktmäßig die folgenden:

  • Öffentlicher zentraler Bereich mit Aufenthaltsqualität und Anschluss Gastronomie/Cafeteria
  • Treffpunkt für öffentliche Veranstaltungen
  • Sichere Erschließung für Fußgänger und Radfahrer, verkehrsberuhigter Ausbau der Schulstraße und Verknüpfung mit Bürgerhaus, Markt und angrenzender Innenstadt
  • Angebot Kfz-Parken/diebstahlsichere Fahrradabstellmöglichkeiten, Elektroladeplätze
  • Apartment-Wohnen für Singles und Auszubildende
  • Stadthaus-Wohnen für (neue) Fachkräfte
  • Betreutes/barrierefreies Wohnen/Wohnprojekt
  • Hotelangebot/Boardinghaus
  • Einzelhandel, Versorgungseinrichtungen (Ergänzung des lokalen Angebots)

Die Präsentation zur Masterplanung vom 11.11.2024 gibt es hier zum Download im PDF-Format.

So geht es weiter

Die aus Städtebaumittel geförderten Abrissmaßnahmen werden aktuell durchgeführt, der Abschluss ist bis zum Frühjahr 2025 vorgesehen. Im weiteren Ablauf sind Beteiligungen der Öffentlichkeit und von weiteren Fachleuten mit Workshops und Planungsgesprächen vorgesehen. Die Termine für die einzelnen Veranstaltungen und Foren kommuniziert die Stadt Bad Berleburg jeweils rechtzeitig. Das konkrete Vorgehen stimmt die Stadt Bad Berleburg dann wiederum mit den verantwortlichen politischen Gremien ab.

Die Geschichte des Abrisses

Bereits seit 2007 ist der ehemalige Eins-A-Supermarkt geschlossen. Das Areal war zum Zeitpunkt der Entwicklung durchaus eine Bereicherung, wurde aber letztlich nicht als Zentrum mit Verweilcharakter in der Südlichen Innenstadt angenommen. Städtebaulicher Anspruch und Kundenakzeptanz liefen auseinander. Dies galt insbesondere auch für das inzwischen abgerissene Parkhaus, das aufgrund der Bauweise den Anforderungen der Gegenwart nicht mehr gerecht wurde. Vielmehr stand bis zum Jahr 2023 die Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht für das Objekt im Vordergrund. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Berleburg fasste am 02.12.2019 den Beschluss zur Weiterentwicklung der städtebaulichen Rahmenbedingungen als Teil des Zukunftsprogramms Bad Berleburg 2030 im Bereich des EinsA-Areals in der Innenstadt von Bad Berleburg. Im selben Jahr fand auch ein Architekturwettbewerb mit der Universität Siegen statt, dessen Ergebnisse nun im weiteren Planungsprozess – unter anderem – Berücksichtigung finden sollen. Nach dem Kauf des Areals im Jahr 2023 nahm die Stadt Bad Berleburg dann umgehend die Vorbereitungen für den Abriss vor, der weitgehend im Jahr 2024 über die Bühne ging. Wichtig dabei war es, dass das Gros des zurückgebauten Materials recycelt wird – die wenigen Stoffe, die nicht mehr verwendbar waren, wurden fachgerecht entsorgt. Die abschließenden Arbeiten sollen bis Frühjahr 2025 beendet sein.

Webcams

Im Verlauf der Abbrucharbeiten fand eine datenschutzkonforme Kameraüberwachung zur Dokumentation der Abbrucharbeiten statt. Hierbei wurden Personen, Fahrzeuge und Flächen außerhalb des Baufeldes unkenntlich gemacht. Von den Arbeiten im Jahr 2024 stehen Zeitraffer-Videos zur Verfügung:

Kamera 1

Kamera 2

Die Videos zeigen den Fortschritt der Abrissarbeiten am ehemaligen Eins-A-Areal als Zeitraffer beginnend ab dem 08.04.2024. Die Videos werden wöchentlich aktualisiert, so dass der Baufortschritt seit Beginn der Bauarbeiten zu sehen ist.

FAQ zum Abriss

In welchem Zeitraum findet der Abriss statt?

Vorbereitende Arbeiten liegen bereits zu Jahresbeginn 2024. Der offizielle Startschuss für den Abriss fiel am Donnerstag, den 14.03.2024 in einem Pressetermin. Nach den Entkernungs- und Aufräummaßnahmen im Gebäudekomplex sowie auf dem Gelände startete der Abriss der Gebäude nach Anlieferung des ersten Großbaggers am 16.04.2024 mit dem Rückbau des Parkhauses. 

Die einzeln stehenden Wohnhäuser Schulstraße 12+14 wurden ab dem 17.06.2024 zurückgebaut. Nach Abschluss der Vorarbeiten folgte der Gebäudekomplex des ehemaligen Eins-A-Markts, welcher in Abschnitten von Süden nach Norden bis Ende der Herbstferien 2024 abgebrochen wurde. Rechtzeitig vor Winterbeginn fanden Aufräumarbeiten auf dem Gelände statt.

Der Rückbau der ehemaligen Gebäuderückwand und der Bodenplatte des Marktes sowie die Herstellung des Geländes und die Abfuhr von nicht mehr benötigtem Material sollen im ersten Halbjahr 2025 erfolgen.

Welche Gebäude werden abgebrochen?

Der Abriss umfasst den gesamten Komplex aus dem ehemaligen Eins-A-Markt nebst den integrierten Läden entlang der Schulstraße, der auf dem Markt befindlichen ehemaligen Mietwohnhäuser sowie des zugehörigen Parkhauses. Weiterhin werden die leerstehenden und baufälligen Wohngebäude Schulstraße Hausnummer 12 und 14 mit Nebengebäuden abgebrochen und die ehemalige Talstraße zurückgebaut.

Wann ist der Abriss beendet?

Der vollständige Abriss aller auf dem Areal aufstehenden Gebäude erfolgt in 2024. Die Dauer für die Wiederherstellung der Flächen verschiebt sich aufgrund der Witterung in das erste Halbjahr 2025. 

Durch den Abriss entfallen die Pkw-Stellplätze. Stehen Ersatzstellflächen zur Verfügung?

Während des Abrisses standen rund 30 der temporären Pkw-Stellplätze am Areal weiterhin zur Verfügung, die über einen gesonderten Bereich befahrbar sind. Ab Mitte November 2024 werden auf der Fläche rund 80 temporäre Stellplätze angeboten.

Nach dem Ende des Abrisses in 2025 beabsichtigt die Stadt Bad Berleburg, eine noch höhere Anzahl an temporären Stellplätze auf dem Areal bereitzustellen. Bei der späteren Entwicklung des Areals werden aureichend Stellplätze in hoher Qualität entstehen.

Welche weiteren Beeinträchtigungen sind aus dem Abriss zu erwarten?

Der Baustellenablauf wurde so gewählt, dass die Beeinträchtigungen in das Umfeld möglichst gering gehalten werden. Es kommen lärmarme Maschinen und Verfahren zum Einsatz. Eventuell auftretender Staub wird mit Wasser gebunden und niedergeschlagen. Der Baustellenverkehr wird aufgrund des eingerichteten Einbahnstraßensystems innerhalb der Baustelle zu keinen wesentlichen Beeinträchtigungen auf der Schulstraße führen. Übrigens: Im direkten Umfeld der Baustelle hat die Stadt die Messung von Erschütterungen und Luftqualität beauftragt. So kann auf eventuelle Auswirkungen direkt reagiert werden.

Sind Schäden an Nachbargebäuden zu erwarten?

Aufgrund der Abgrenzung des Areals durch die Schulstraße einerseits und den Bahndamm andererseits sowie Stützmauern im Norden und Süden werden keine Schäden an der Nachbarbebauung erwartet. Allen direkten Anliegenden wurde durch die Stadt Bad Berleburg eine baubegleitende Begutachtung ihrer Immobilien angeboten.

Wann findet der Baustellentreff statt?

Der Baustellentreff findet immer donnerstags (außer an Feiertagen) von 16.00 bis 18.00 Uhr statt. In dieser Zeit sind Mitarbeitende der Stadt Bad Berleburg und auch des beauftragten Abrissunternehmens vor Ort, um Fragen zu beantworten und Informationen zu liefern.

Das Angebot wurde Mitte November 2024 eingestellt! Wir danken allen interessierten Besuchern für die spannenden Baustellengespräche.

Wann steht die Aussichtsplattform auf dem Baustellentreff (Dach des Besprechungsraums) offen?

Die Aussichtsplattform ist während der Sprechzeiten des Baustellentreffs geöffnet. Sie ist das direkte Schaufenster in die laufende Baustelle.

Das Angebot wurde Mitte November 2024 eingestellt! Wir danken allen interessierten Besuchern für die spannenden Baustellengespräche.

In welcher Zeit finden die Abrissarbeiten statt?

Die Zeitfenster für die verbleibenden Abrissarbeiten in 2025 werden noch festgelegt.  

Wer ist mit den Abrissarbeiten beauftragt?

Für den Hauptauftrag des Abbruchs hat die Stadt Bad Berleburg als Fachunternehmen die Hagedorn-Gruppe aus Gütersloh gewonnen. Dazu kommen verschiedene Fach- und Subunternehmen zum Einsatz, beispielsweise für den Rückbau der Straßenbeleuchtung oder einzuholende. Seitens der Stadtverwaltung zeichnet der Fachbereich Innere Verwaltung mit der Abteilung Immobilienmanagement für die Umsetzung verantwortlich.

Wie groß ist die Fläche des ehemaligen Eins-A-Areals?

Nach dem Abriss stehen rund 14.000 Quadratmeter beplanbare Gesamtfläche zur Verfügung.

Was passiert mit den Materialien, die während des Abrisses entstehen?

Das Gros des Materials wird entsprechend des Kreislaufwirtschaftsgesetztes und der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg recycelt. Das beauftragte Abrissunternehmen stellt dafür einen eigenen Wertstoffkreislauf zur Verfügung, so dass der Großteil des Materials wiederverwendet werden kann. Nach getrennter Entsorgung von Materialien wie Holz, Metall und Kunststoffen werden insgesamt rund 20.000 Tonnen Bauschutt entstehen. Dieser wird aufgearbeitet und beprobt und kommt dann auf dem Gelände sowie auf weiteren Baustellen der Hagedorn-Gruppe als Schotter-Ersatz zum Einsatz.

Warum muss der ehemalige Eins-A-Komplex abgerissen werden?

Der Eins-A-Komplex wurde 1986 eröffnet und bot 6.700 Quadratmeter Fläche - davon rund 5.300 Quadratmeter für den Einzelhandel - sowie ein Parkhaus mit 330 Pkw-Stellplätzen. Das Gebäude galt schon Anfang der 2000er Jahre als architektonisch veraltet. Nach der Schließung des Marktes im Jahr 2007 konnte keine Nachnutzung erreicht werden - seit 2014 herrscht weitgehender Leerstand im gesamten Komplex. Durch unterlassene Bauunterhaltung und Vandalismus sowie Brand- und Wasserschäden hat sich der Komplex zu einer Schrottimmobilie weiterentwickelt, die abrissfällig ist. 

Welche Kosten entstehen der Stadt Bad Berleburg für den Abriss?

Der Abriss wird aus Mitteln aus dem "Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte in NRW 2021" finanziert. Die Bezirksregierung Arnsberg sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW mit Ministerin Ina Scharrenbach haben dafür in Summe rund 1,43 Millionen Euro bewilligt.

Was passiert nach dem Abriss mit dem Areal?

Nach dem Abriss wird zunächst eine "plane" Fläche vorhanden sein. Aufbauend auf dem Architekturwettbewerb mit der Universität Siegen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen startet dann ein gemeinsamer Prozess zur Weiterentwicklung des Areals. Weitere Informationen dazu werden derzeit erarbeitet und folgen rechtzeitig.

(Stand: 15.11.2024)