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Projektwerkstatt

Lebendig, vielfältig, klimagerecht und einladend – so sieht die künftige Innenstadt von Bad Berleburg im Sinne des Leitbildes „Bad Berleburg 2030“ idealerweise aus. Wichtige Treiber in diesem Entwicklungsprozess sind exemplarische Maßnahmen, um kreative Ideen und Perspektiven für die Entwicklung der Innenstadt sichtbar zu machen.

Maßnahmen zur "Belebung der Innenstadt" 

Das Zentrenmanagement zielt deshalb unter anderem darauf ab, die Innenstadt Bad Berleburgs durch ausgewählte Maßnahmen zu beleben. Dies soll beispielsweise durch eine Verbesserung von Aufenthaltsqualität erreicht werden. Mit Anschubmaßnahmen sollen hierzu erste Impulse gesetzt und erprobt werden. Unter der Prämisse einer hohen Wahrnehmbarkeit und Wirksamkeit sollen diese Maßnahme dabei an verfügbaren und geeigneten öffentlichen oder privaten Flächen entstehen.

Laufende Aktivitäten, die durch das Zentrenmanagement begleitet werden, sind im Folgenden zusammenfassend beschrieben.

Steckbriefe zu den Maßnahmen

Umbau Marktplatz und Odebornpromenade

  • Ausgangssituation: In der städtebaulichen Weiterentwicklung in Bad Berleburg wird Wasser zu einem belebenden Element der Stadt, was die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Stadtkern erhöht und gut mit der Kurortprädikatisierung in Einklang steht. Geplant ist, in der Kernstadt Bad Berleburgs entlang des Flusslaufes der Odeborn für die Bevölkerung und für Gäste einen Fuß- und Radweg mit Aufenthalts- und Verweilcharakter zu schaffen. Mit der baulichen Umgestaltung und Öffnung des Flusslaufes wird am Marktplatz der Zugang zum Wasser ermöglicht und das Umfeld des angrenzenden Bürgerhauses am Markt und des städtischen Jugendtreffs funktional und gestalterisch aufgewertet.
  • Öffentlicher Beteiligungsprozess: Eingebunden in die umsetzungsvorbereitende Planung werden in einem Zukunftsrat mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Gestaltungsideen erarbeitet. Aber auch die Wohnbevölkerung aus angrenzenden Wohnbereichen, Personen der städtischen Verwaltung und weitere Fachleute werden eingebunden. Die Maßnahme ist mit einem Förderprojekt der Stadt Bad Berleburg aus dem Feld experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen verknüpft und wird im Rahmen der Kleinstadtakademie umgesetzt.
  • Zielsetzung und geplante Maßnahmen: Das Projekt, das aus verschiedenen Förderverfahren finanziert wird, umfasst drei Teilbereiche:

1. Odeborn-Querung: Hierbei handelt es sich um die Querung der Odeborn zwischen Poststraße und Ludwigsburgstraße. Die Ausführungsplanungen sind hierbei schon weit fortgeschritten und sehen ein Tragwerk aus Brettschichtholzträgern vor - mit aufgelegten Steinplatten sowie Geländerausführung mit Holzhandlauf.

2. Barrierefreier Ausbau und Erschließung am Marktplatz: Ziel ist es, die eine barrierfreie Erschließung der Odebornpromenade umzusetzen. Hinzu kommen weitere Erschließungs- und Gestaltungsmaßnahmen im nahen Umfeld.

3. Odebornöffnung: Hierbei handelt es sich um das maßgebende Element des Gesamtprojektes. Die Odebornöffnung ist Teil des Umsetzungsfahrplans der Wasserrahmenrichtlinie zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Fließgewässer in Deutschland. Eine Verbesserung des allgemeinen Gewässerzustandes, mit einem besonderen Fokus auf die aquatische Längsdurchlässigkeit, soll dabei durch die Umgestaltung des Wehres, eine Öffnung des Gewässerabschnittes, die Herstellung einer natürlichen Sohlstruktur, den Wegfall von Ufereinfassungen, den Einbau einer Niedrigwasserrinne und einer Anordnung von Störsteinen als Ruhezone für Kleinfische, erreicht werden. 

Diese drei Teilbereiche wurden in einem wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren zusammengefasst.

Ausstellungsparcours im Rathausgarten

  • Ausgangssituation: Die Stadt Bad Berleburg hat sich auf den Weg zu mehr 'FAIRantwortung' gemacht und setzte hierfür verschiedene Projekte im Bereich der fairen Beschaffung um. Dazu zählen neben der internen Beschaffung im Haus auch verschiedene Aktionen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es den Kerngedanken der fairen Beschaffung auf das ganze Stadtgebiet auszuweiten und möglichst viele zum Mitmachen anzuregen. 
  • Öffentlicher Beteiligungsprozess: Die Entwicklung des Ausstellungskonzeptes wird durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (Engagement Global gGmbH) federführend koordiniert und durch die zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung einschließlich des städtischen Zentrenmanagements mit Planungsbeiträgen aktiv begleitet. Bei der Umsetzung sollen konkrete Projekte von Akteursgruppen und lokalen Beteiligten der Fair-Trade-Town Kampagne nach Möglichkeit im Parcours dargestellt werden.
  • Zielsetzung und geplante Maßnahmen: Mit diesem Projekt soll nun ergänzend im Rathausgarten im Rahmen des Projektes "SKEW-Ausstellungsparcours fairer Handel und faire Beschaffung", ein interaktiver Ausstellungsparcours entstehen. Kernziel ist es die Menschen vor Ort über die Thematik des fairen Einkaufs und dessen Vorteile zu informieren. Unterschiedliche Module bieten hierzu Platz zum Verweilen und Austauschen, aber auch zum Lernen und Spielen. Durch verschiedene Mitmach-Elemente und die Vielfältige Nutzbarkeit des Ausstellungsparcours sollen unterschiedliche Gruppen angesprochen und erreicht werden. 

Das Projekt wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit ihrer Servicestelle mit Mitteln des BMZ.

Gestaltung öffentlicher Platz am Capitol

  • Ausgangssituation: Das zentral in der Innenstadt gelegene Kino („Capitol“) wurde im Jahr 2019 geschlossen, da der Betreiber aus Altersgründen den langjährigen Betrieb leider einstellen musste. Schon kurz danach erfolgte eine Übernahme und umfassende Modernisierung des Gebäudes durch einen ortsansässigen privaten Investor. Der Prozess wurde durch die Stadt Bad Berleburg begleitet und ermöglicht 2023 die Wiedereröffnung ("Das neue Capitol") mit einem erweiterten, zukunftsfähigen Konzept, das Kino- und Kulturangebote, Gastronomie sowie Übernachtungsangebote bündelt. In dem Zuge sollen auch öffentliche Flächen im Umfeld des Gebäudes neu gestaltet und als innerstädtischer Treffpunkt entwickelt werden.
  • Öffentlicher Beteiligungsprozess: In die Umsetzung der Gebäudemodernisierung durch den Investor und Umsetzung der Maßnahmen auf öffentlichen Flächen vor dem Gebäude durch die Stadt Bad Berleburg sind auch betroffene Anliegende (Wohnen, Gewerbe, Schule, weitere öffentliche Einrichtungen), beteiligte Fachplanende und weitere öffentliche Gruppen eingebunden.
  • Zielsetzung und geplante Maßnahmen: Die öffentlichen Bereiche auf dem Vorplatz des modernisierten Capitol-Gebäudes werden von der Stadt Bad Berleburg als Aufenthaltsbereich neu gestaltet. Dafür sind etwa Pflasterungen, Sitzmöglichkeiten und mobile Grünelemente vorgesehen, die sich an die Umgebungsbebauung und an die Gestaltung des neuen Capitol-Gebäudes anpassen.

Weiterentwicklung Leerstandsareal Eins-A-Komplex

  • Ausgangssituation: Der leerstehende Gebäudekomplex (sogenanntes Eins A-Areal) in der südlichen Innenstadt umfasst eine Grundstücksfläche von rund 9.100 Quadratmetern. Das Areal grenzt an den Marktplatz und an das städtische Bürgerhaus am Markt sowie im Norden an den zentralen Innenstadtbereich entlang von Bahnhofstraße und Poststraße mit dort angesiedeltem Einzelhandel an. Die Stadt Bad Berleburg möchte ein zukunftsfähiges Nutzungskonzept umsetzen.
  • Öffentlicher Beteiligungsprozess: Die Öffentlichkeit mit Vertretenden aus Politik, Verwaltung, Bürgerschaft sowie von weiteren Institutionen aus Bad Berleburg wurde in vorbereitende Arbeitsschritte bereits umfassend eingebunden. Die Ergebnisse sind in einen von der Universität Siegen begleiteten städtebaulichen Masterplan eingeflossen, der die Basis zur Umsetzung des Vorhabens bildet.
  • Zielsetzung und geplante Maßnahmen: Die Stadt Bad Berleburg strebt eine moderne Quartiersentwicklung mit multifunktionalem Nutzungsansatz an, durch Schaffung von neuen Flächen für bedarfsgerechtes Wohnen und Arbeiten, für Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und öffentliche Treffpunkte. Die Bebauung soll in klimanachhaltiger Holzbauweise unter grundsätzlicher Verwendung von Holz aus regionalen Beständen realisiert werden.