Partnerschaft mit Perspektive: Zwei Städte feiern großes Jubiläums
Mit wehenden Dänemark-Fahnen empfingen sie die Delegation aus Bad Berleburg freudestrahlend. Sofort stellte sich das Gefühl ein, zurück zu sein – zu Gast bei Freunden. Grund zur Freude gab es allemal: 50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Bad Berleburg und Fredensborg – verbunden mit einem großen Festakt. An diesem sollte mit Benedikte Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg nicht nur eine Wahl-Berleburgerin, sondern auch eine Vertreterin des dänischen Königshauses teilnehmen. „Das ist eine lebendigte Partnerschaft, für die sich viele Menschen engagieren. Ohne diese Partnerschaft würde etwas fehlen“, erklärte Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Höhepunkt der Delegationsreise in die Region Hovedstaden – dort befindet sich Fredensborg – war der Jubiläumsfestakt im geschichtsträchtigen Fredensborghusene. Ein besonderer Moment für die rund 100 Gäste: als Prinzessin Benedikte eintraf. Die Schwester der dänischen Königin Mutter war schließlich Auslöserin für die spätere Städtepartnerschaft. Denn am 03.02.1968 heiratete sie auf Schloss Fredensborg Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der bis zu seinem Tod vor acht Jahren Schlossherr von Bad Berleburg war. „Das ist natürlich ein sehr besonderer Abend. Diese Partnerschaft zwischen Bad Berleburg und Fredensborg hat sich auf eine wundervolle und positive Art und Weise entwickelt. Über die Jahre haben sich tolle Freundschaften entwickelt“, erklärte Prinzessin Benedikte. Dass sie diese Freundschaften erst ermöglicht hatte, geriet dabei keinesfalls in Vergessenheit: „Erst aufgrund Ihrer Eheschließung haben Fredensborg und Bad Berleburg diese Städtepartnerschaft gewagt.
"Ein unglaublich starkes Zeichen"
Das ist ein beeindruckendes Jubiläum und eine beeindruckende Zeit, die wir miteinander feiern dürfen – die Verbundenheit mit dem dänischen Königshause ist ungebrochen groß. Allein das ist ein starkes Symbol für eine starke Partnerschaft“, erklärte Bernd Fuhrmann. Und auch für Prinzessin Benedikte ist die Partnerschaft nach dem Tod ihres Ehemannes vor acht Jahren weiterhin eine Herzensangelegenheit: „Dass Sie, königliche Hoheit, den Kontakt nach Bad Berleburg nicht haben abreißen lassen, ist ein unglaublich starkes Zeichen“, freute sich der Bad Berleburger Bürgermeister – und nannte als eines von vielen Beispielen die 52. Internationale Musikfestwoche, die im Juli wieder in Bad Berleburg stattfindet und nach wie vor unter dem Protektorat von Prinzessin Benedikte steht. Gemeinsam betonten Bernd Fuhrmann und sein dänisches Pendant Thomas Lykke Pedersen, wie wichtig Gemeinschaft, Austausch und Wissenstransfer auf dieser internationalen Ebene sind. „Eine Partnerschaft ist immer ein Miteinander: Gemeinsam voran – gemeinsam stark. Dieses Engagement wird auf beiden Seiten gelebt. Dahinter steckt eine Menge Ehrenamt, eine Menge Teamgeist und der große Wille, Freundschaft zu leben“, wusste Bernd Fuhrmann. Großen Anteil daran haben der Berleburg Klubben auf dänischer und der Fredensborg Ring auf deutscher Seite: „Diese beiden Vereine füllen unsere Partnerschaft in besonderem Maße mit Leben – auch und vielleicht auch mehr denn je nach 50 Jahren.“
JAG verknüpft eigenes Jubiläum mit Städtepartnerschaft
Dass dies eine Partnerschaft mit Perspektive ist, daran hatte keiner der Beteiligten Zweifel. Ein Grund war der intensive Austausch zwischen den Mitgliedern aus dem Rathaus und der Stadtverordnetenversammlung mit denen in Fredensborg. Dabei ging es um Erfahrungen, aber auch um konkretes Wissen und Best-practice-Beispiele – etwa im Rahmen eines Vortrags über Digitalisierung im Fredensborger Rathaus oder bei einem Rundgang in selbigem. Ein Austausch, den beide Seiten in den kommenden Monaten weiter intensivieren wollen. Ein weiterer Grund: Schon im Juni reisen 480 Schülerinnen und Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasium nach Dänemark, um ihr Schuljubiläum mit dem der Städtepartnerschaft zu verknüpfen. „Wir freuen uns darauf ebenso wie alle Dänen – und das zeigt, dass diese Partnerschaft auf einem unglaublich breiten Fundament steht. Denn natürlich entstehen im Rahmen solcher Begegnungen auch neue Bekanntschaften und Freundschaften – und genau davon lebt eine Partnerschaft“, erklärte Bernd Fuhrmann, der sich im Namen der gesamten Delegation für die große und gelebte Gastfreundschaft in Fredensborg bedankte. Persönliche Kontakte, Begegnungen, Gastfreundschaft – das sind Werte, die immer größere Bedeutung erlangen – das nächste Mal beim Besuch des JAG und nur eine gute Woche später in Bad Berleburg: Dann sind die Dänen anlässlich des Schützenfestes des Berleburger Schützenvereins vor Ort, um miteinander zu feiern und Freundschaften zu pflegen. Dass dann erneut deutsche und dänische Fahnen gemeinsam wehen, steht außer Frage.
Vielfältiges Jubiläumsprogramm
Freundschaft und Partnerschaft standen im Rahmen des Jubiläumsaustauschs in Fredensborg an erster Stelle. Dies galt für alle Beteiligten – ganz besonders auch für den Berleburg Klubben, der für das Wochenende ein vielfältiges Programm für die deutsche Delegation vorbereitet hatte. Es war eine Herzensangelegenheit von Ole Holde und seinem Team. „Das ist ein ganz besonderes Jubiläum, das wir auf besondere Weise feiern möchten“, erklärte der langjährige Vorsitzende des Berleburg Klubben. Gemeinsam mit seinem Team hatte er eine Rundfahrt durch die Region vorbereitet – unter anderem mit Stationen in Roskilde und dem Schloss Frederiksborg in Hillerød. „Die Gastfreundschaft, die wir erleben durften, war überwältigend. Wir haben ein tolles Programm erlebt und viele neue Menschen kennenlernen dürfen. Es sind persönliche Freundschaften und unsere beiden Vereine, von denen unsere Partnerschaft in hohem Maße lebt“, wusste Dorothe Schmidt. Die Vorsitzende des Fredensborg-Rings blickte ebenfalls auf den Besuch des Johannes-Althusius-Gymnasiums in Dänemark voraus: „Freundschaft ist ein fließender Prozess – und ich bin mir sicher, dass auch im Rahmen der Begegnungen zwischen unseren und dänischen Jugendlichen neue Freundschaften entstehen können.“