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Datum: 07.09.2022

Landesweiter Probealarm: Auch in Bad Berleburg ertönen die Sirenen

Ob Waldbrand, Unwetter oder Schadstoffaustritt – immer wieder kommt es zu akuten Gefahrenlagen und Schadensereignissen, bei denen jede Minute zählt. In solchen Momenten ist die Warnung der Bevölkerung von ausschlaggebender Bedeutung. Nur wenn die Menschen rechtzeitig und über viele Kanäle alarmiert werden, können Gefahren gebannt und Schäden erfolgreich bewältigt werden. Eine entscheidende Rolle kommt dabei vor allem den Sirenen zu. Denn anders als Warn-Apps auf Smartphones oder Radio- und TV-Geräte können sie nicht stumm gestellt oder ausgeschaltet werden.

Probelauf für den Ernstfall

Um die Sirenen-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen zu testen, findet am Donnerstag, 08.09.2022, wieder ein landesweiter Probealarm statt. Um 11.00 Uhr werden in allen Städten und Gemeinden in NRW – und somit auch in den drei Wittgensteiner Kommunen – gleichzeitig die vorhandenen Sirenen ausgelöst – sozusagen als Probelauf für den Ernstfall. In Bad Berleburg werden an diesem Vormittag in den Ortschaften Berleburg, Berghausen und Raumland die Sirenen heulen. Hier wurden im Jahr 2020 insgesamt acht elektronische Sirenen errichtet. Diese sind über Solarbetrieb und Akku vom Stromnetz unabhängig. Für die übrigen Stadtteile ist die Errichtung von insgesamt 35 Sirenen vorgesehen. Hierzu hat die Stadt Bad Berleburg eine Förderzusage in Höhe von 412.500 Euro erhalten. Die Aufträge wurden bereits vergeben. Ergänzend dazu werden die Warn-Apps „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und „KATWARN“ per Push-Nachricht den Alarm mit einer Warnmeldung begleiten.

Dauerton als Entwarnung zum Schluss

Der landesweite Probealarm soll jedoch nicht nur dazu dienen, die vorhandenen Warnmittel technisch zu testen und Abläufe sowie Konzepte zu überprüfen, sondern auch dazu, die Bevölkerung noch einmal für die Sirenensignale zu sensibilisieren. Denn wer in einer Gefahrensituation oder Schadenslage weiß, wie er die Signale zu deuten hat und sich richtig verhält, leistet nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur eigenen Sicherheit und der seiner Nachbarn, sondern erleichtert auch erheblich die Arbeit der Einsatzkräfte. Bei einer Warnung vor Gefahren ist ein auf- und abschwellender Heulton zu hören. Damit ist etwa die Aufforderung verbunden, einen lokalen Radiosender einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Entwarnung wird hingegen durch einen Dauerton signalisiert. Bei einem Probealarm ist grundsätzlich eine Kombination aus auf- und abschwellenden Tönen und Dauertönen zu hören. Auch am Donnerstag, 08.09.2022, wird nach diesem festgelegten und einheitlichen Warnsystem verfahren: zuerst erklingt um 11.00 Uhr ein Dauerton von etwa einer Minute (Entwarnung). Kurze Zeit später folgt ein auf- und abschwellender Ton (Warnung). Zum Schluss erklingt nochmal ein Dauerton von rund einer Minute (Entwarnung).

Hintergrund zur Aktion

Eigentlich werden in NRW inzwischen zweimal jährlich die Warnmittel getestet – einmal am zweiten Donnerstag im März im Rahmen des landesweiten Warntags und einmal am zweiten Donnerstag im September im Rahmen eines bundesweiten Warntags. Die letzten beiden Warntage im September 2021 und März 2022 waren jedoch abgesagt worden. Zudem hatte die Innenministerkonferenz kürzlich den ursprünglich für den 08.09.2022 vorgesehenen, bundesweiten Warntag auf Wunsch des Bundes durch Beschluss auf den 08.12.2022 verschoben. Ziel des Bundes ist es, der Öffentlichkeit im Dezember das neue Warnmittel Cell Broadcast vorzustellen und es erstmals testen zu können. Um die Sirenen – besonders die, die seit dem letzten Warntag im März 2021 neu hinzugekommen sind –  noch vor dem bundesweiten Warntag einer Prüfung zu unterziehen, hat sich NRW dazu entschlossen, am 08.09.2022 einen landesweiten Warntag zu veranstalten.