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Datum: 09.02.2023

Vom Stamm bis zur Premiere: Nachhaltiger Prozess und "New work"

Drei Premieren gab es an diesem Abend: Für Regierungspräsident Heinrich Böckelühr war es der erste Besuch in Bad Berleburg – und damit in Wittgenstein. Gleichzeitig war es auch die erste Übergabe eines Förderbescheids, die er seit seiner im September begonnen Amtszeit persönlich vornahm – 1,232 Millionen Euro für das geplante Projekt „Gemeinschaftszentrum Sengelsberg“. Und es war der erste offizielle Termin, der im neuen multifunktionalen Konferenzraum im Rathaus der Stadt Bad Berleburg stattfand. „Das ist eine tolle modellhafte Umsetzung für das Thema ,New work‘ und zugleich für die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg. Dieser Raum bildet das Potenzial von nachhaltiger und zukunftsorientierter Bauweise durchdacht ab und zeigt zugleich deren Möglichkeiten auf“, erklärte Heinrich Böckelühr, der sich im Rahmen seines Premierenbesuchs auch im Goldenen Buch der Stadt Bad Berleburg verewigte – ein besonderer Akt in einem besonderen Rahmen.

Nachhaltigkeitsstrategie konsequent umgesetzt

Das Goldene Buch zierte dabei das Herzstück des neuen multifunktionalen Konferenzraums, der sich im ehemaligen Büro des Bürgermeisters befindet – und diesen ab sofort ablöst. Besagtes Herzstück ist der Konferenztisch im Zentrum des Raumes. „Wir haben bei der Umsetzung des Projektes konsequent darauf geachtet, unsere Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Das bedeutet auch, dass wir Wertschöpfung nahezu vollständig in unserer Stadt der Dörfer betrieben haben“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg bezog sich dabei etwa auch den Konferenztisch, der aus heimischem Kalamitätsholz gefertigt ist – und Platz für mindestens zehn Personen bietet. Den Tisch als solchen hat Rathaus-Hausmeister Uwe Koch – nebenberuflicher Schreiner – nicht nur gefertigt, sondern auch ausgewählt: Der Stamm für die Tischplatte stammt aus einem Wald bei Arfeld. „Das zeigt, was möglich ist – und es zeigt auch das gesamte Potenzial bei uns vor Ort“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Tisch ist eines der modellhaften Projekte zur Umsetzung der kommunalen Holz-Agenda, die genau eine solche lokale Wertschöpfung vom Stamm bis zum fertigen Produkt vorsieht. Unverkennbar ist an den jeweiligen Enden des Tischs das Logo der Stadt Bad Berleburg eingefräst. „Das ehemalige Bürgermeisterbüro war ohnehin renovierungs- und sanierungsbedürftig. Wir wollten diese Notwendigkeit nutzen und mit diesem Projekt einen Raum für kreative Prozesse und für den gemeinsamen Austausch schaffen – und die Möglichkeiten des ,New work‘ dabei ganzheitlich abbilden. Denn genau diese innovativen Prozesse sind es, die unsere Stadt der Dörfer weiterhin voranbringt“, betonte Bernd Fuhrmann. Die gemeinsame Arbeit ist dabei quasi papierlos möglich, denn vor der Front des Tisches hängt ein multifunktionaler Bildschirm – einerseits als White-Board, andererseits als Projektions- und Präsentationsfläche sowie als modernes Videokonferenzsystem nutzbar. Am Tisch selbst sind Anschlüsse für sämtliche Endgeräte installiert, um Präsentationen und andere Inhalte auf dem Bildschirm zu spiegeln.

Wertschöpfung vor Ort betrieben

Doch es sind gerade auch die Details des Raumes, die von sprichwörtlich nachhaltiger Bedeutung sind. Sämtliche Handwerksleistungen hat die Stadt Bad Berleburg im Zuge der Umsetzung an Betriebe vor Ort vergeben – gleiches gilt auch für die notwendige Materialbestellung. Diese wiederum sind durchweg geprüft und als nachhaltig zertifiziert: Der neue Teppichboden ist ebenso aus nachhaltigen Materialien gefertigt wie etwaiges Befestigungsmaterial, die Wandfarbe oder aber die Jalousien, die aus Holz gefertigt sind. „Wir haben natürlich darauf geachtet, nur die Materialien zu erneuern, bei denen dies auch nötig war. Alles, was weiterverwendet werden konnte, ist im Raum erhalten geblieben – auch das ist nachhaltig“, erklärte Bernd Fuhrmann. Um den Prozess der Nachhaltigkeit auch zu visualisieren, finden sich in Kürze auch die insgesamt 17 SDGs der Vereinten Nationen an der Wand des neuen multifunktionalen Konferenzraums sowie in drei weiteren angrenzenden Räumen wieder. „Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist eng verknüpft mit den SDGs. Durch die Visualisierung ist unsere Gesamtstrategie dauerhaft präsent – und die lässt sich eigentlich mit vier Worte zusammenfassen: Gemeinsam voran – gemeinsam stark“, konstatierte der Bürgermeister.