Befragung gestartet: Busverkehr zukunftsfähig weiterentwickeln
Die Spritpreise erklimmen bisher unerreichte Höhen, der Klimawandel schreitet voran und die Energieabhängigkeit von Russland wird zum Problem. Die stärkere Nutzung von Bussen und Bahnen kann eine Antwort auf alle drei genannten Herausforderungen sein: Jeder einzelne spart Geld und wenn viele gemeinsam einen Bus nutzen, braucht dieser auch weniger knappe Energie als Autos, die mit einer oder zwei Personen unterwegs sind. All das sind gewichtige Gründe für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, den ÖPNV zu stärken und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. „Dabei sollen die Bürgerinnen und Bürger ein gewichtiges Wort mitreden“, betonen die beiden Landräte Andreas Müller (Siegen-Wittgenstein) und Theo Melcher (Olpe). Die beiden Kreise haben dem Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) die Planung, Organisation und Ausgestaltung des Busverkehrs übertragen. Dieser führt jetzt eine groß angelegte ÖPNV-Befragung durch. Bei der kann jeder ab sofort im Internet unter www.zws-online.de/buergerbeteiligung mitmachen.
Neue Lösungen finden
Die Landräte rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Umfrage teilzunehmen: „Es ist klar, dass es keinen Sinn macht, einen dieselbetriebenen Linienbus jede Stunde durch jedes Dorf zu schicken. Das wäre weder ökologisch noch wirtschaftlich zu rechtfertigen. Aber zum Beispiel durch neue On-Demand-Lösungen können wir Angebote schaffen, die bisher überhaupt nicht denkbar waren“, betonen Müller und Melcher, der auch Verbandsvorsteher des ZWS ist. „Dazu müssen wir aber genauer wissen, welche Bedarfe es tatsächlich gibt.“ Formaler Hintergrund für die ÖPNV-Befragung ist die geplante Neuaufstellung der Nahverkehrspläne für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, die von den Kreistagen im vergangenen Sommer beschlossen worden ist. Im Online-Fragebogen kann die Zufriedenheit mit dem aktuellen ÖPNV-Angebot mit Schulnoten bewertet werden. Dabei geht es um Fahrpläne, Fahrzeuge, Pünktlichkeit, Fahrgastinfo, Haltestellen, Barrierefreiheit, Ticketvielfalt und um Fahrpreise. Zudem wird nach aktuell genutzten Verbindungen gefragt, bzw. nach Gründen, warum der ÖPNV nicht genutzt wird.
Teilnahme bis Anfang Juni möglich
„Die gewonnenen Erkenntnisse haben Einfluss auf das neue ÖPNV-Angebot in unseren Kreisen“, betonen die Landräte. „Auch wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann. Aber in der Gesamtschau werden wir viele Anregungen bekommen, die sich am Ende in den neuen Nahverkehrsplänen wiederfinden.“ Durchgeführt wird die Befragung im Auftrag des ZWS vom Planungsbüro BPV aus Koblenz. Befragungszeitraum: bis Sonntag, 05.06.2022. Das Verfahren ist so aufgebaut, dass eine Rückverfolgung personenbezogener Daten ausgeschlossen ist. Die Ergebnisse werden ab August 2022 unter www.zws-online.de/buergerbeteiligung veröffentlicht.