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Datum: 13.04.2023

Vielfältige Potenziale sorgen für nachhaltige Standortsicherung

Es gibt Räume, die eignen sich nachhaltig für einen gemeinsamen Austausch. Wohnzimmer etwa bieten genau die richtige Atmosphäre für Gespräche – und um neue Ideen zu entwickeln. Etwa im Rahmen des Unternehmergesprächs, das jetzt im „Wohnzimmer“ der Stadt der Dörfer stattfand: im Foyer des Bürgerhauses am Markt in Bad Berleburg. „Es ist toll, dass wir einen so regen Austausch haben. Da merkt man: Es steckt richtig viel Energie in unserer Stadt der Dörfer. Es geht darum, dass wir uns gemeinsam nachhaltig für die Zukunft aufstellen. Und da geht es zentral natürlich auch um Fachkräftegewinnung und -sicherung“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister verstand das Treffen ob der zahlreichen Themen daher auch nicht als „Frontalunterricht“, sondern als Möglichkeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und neue Ideen und Strategien zu entwickeln.

"Die Energiewende muss kommen"

Apropos Energie: Die Energiewende war einer der zentralen Aspekte des Abends. Bereits im Vorfeld hatte die Stadt Bad Berleburg daher bei den Unternehmen die Energiebedarfe eruiert, um eine Datengrundlage für bestehende und künftige Bedarfe zu legen. „Die Energiewende muss kommen, daran gibt es keine Zweifel. Wir wollen aber, dass alle Menschen in unserer Stadt der Dörfer davon profitieren, natürlich auch finanziell – egal ob privat oder im unternehmerischen Bereich. Wir sind da mit unseren Plänen so breit aufgestellt wie kaum eine andere Kommune und wollen alle denkbaren Quellen erneuerbarer Energien anzapfen, um eine dauerhafte und bedarfsgerechte Versorgungssicherheit sicherzustellen“, erklärte Bernd Fuhrmann. Dazu zählt einerseits, dass Unternehmen in vielerlei Hinsicht profitieren, aber auch alle Privathaushalte – etwa durch künftig deutlich vergünstigten Strom mit einer Entlastung von mindestens 250 Euro pro Haushalt und Jahr im Vergleich zu marktüblichen Preisen, durch direkte Beteiligung der Menschen an den geplanten Windenergieanlagen sowie durch finanzielle Beteiligung der Ortschaften.

Aktiver Klimaschutz im Fokus

Ein Ansinnen, das auf breite Zustimmung bei den rund 50 Gästen traf. „Windenergie, Photovoltaik, nachhaltige Wärmeerzeugung, grüner Wasserstoff – all dies sind Themen, die künftig noch mehr Bedeutung gewinnen als bisher. Dabei geht es um aktiven Klimaschutz und darum, vorhandene Ressourcen zu nutzen“, erklärte Manuel Spies. Der Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Berleburg spielte damit unter anderem auf die geplante Pyrolyseanlage im neuen Holzkompetenzzentrum Weidenhausen an. „Damit wollen wir einerseits ein lokales Nahwärmenetz schaffen, indem wir Energie innerhalb eines regionalen Wertstoffkreislaufs erzeugen, andererseits die Akteure vor Ort weiter miteinander vernetzen“, betonte Manuel Spies. Für die Pyrolyseanlage hatten die Verantwortlichen zuletzt den LEADER-Förderbescheid für eine entsprechende Machbarkeitsstudie erhalten.

Vergünstiger "Unser BLB-Strom"

Dass sich darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten und Potenziale auf diesem Themenfeld ergeben, erläuterten der Geschäftsführer sowie der Büroleiter Marburg der Eurowind Energy GmbH, Klaus Heckenberger und Hans-Hermann Zacharias, sowie Jan Lackmann und Gregor Wessel, Geschäftsführer sowie Projektleiter Windkraft, bei Westfalenwind. Beide Unternehmen sind sowohl regional als auch international mit zahlreichen Projekten zur nachhaltigen Energiegewinnung verortet und sind eng in die Planungen zur Energiewende in der Stadt Bad Berleburg eingebunden. Im Fokus standen dabei etwa Windkraft – mit Westfalenwind etwa hatte die Stadt Bad Berleburg bereits im Januar den vergünstigten „Unser BLB-Strom“ auf den Weg gebracht –, aber unter anderem auch die Möglichkeiten im Bereich der Erzeugung von grünem Wasserstoff und sich ergebenden Potenzialen. Ein großes Feld mit zahlreichen Möglichkeiten für Privathaushalte, aber eben auch Unternehmen, wie sich auch beim gemeinsamen Austausch im Anschluss herausstellte – ein ebenso konstruktiver wie fruchtbarer Austausch, wie er eben nur in Wohnzimmer-Atmosphäre entstehen kann.

Zahlreiche weitere Themen auf der Agenda

Die Energiewende war nicht der einzige Themenschwerpunkt des Unternehmergesprächs im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg. Im Fokus stand auch die Digitalisierung. „Gerade dabei geht es natürlich auch um Fachkräftegewinnung. Digitalisierung ist dafür ein wesentlicher Bestandteil, etwa um neue Wege des Arbeitens anbieten zu können“, wusste Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Gemeinsam mit ihrem starken Partner GREENFIBER treibt die Stadt Bad Berleburg daher den Glasfaserausbau voran. Mit Daniel Akuéson sowie weiteren Vertretern des Unternehmens war der Key-Account-Manager von GREENFIBER vor Ort, um die Möglichkeiten für Unternehmen noch einmal aufzuzeigen. „Der Glasfaserausbau ist bei uns künftig grundlegende Infrastruktur. Und zum Beispiel Grundlage für unser DIGITALUM“, erklärte Bernd Fuhrmann. Grundlage für Fachkräftegewinnung wiederum ist „Perspektive BLB“, das die Verantwortlichen zuletzt auf eine noch breitere Basis gestellt hatten – und das in gänzlich neuem Gewand daherkommt, betreut durch den Jugendförderverein Bad Berleburg und embe consult. Dessen Geschäftsführer Andreas Bernshausen erläuterte das Konzept, die Ideen hinter dem Projekt und animierte die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer, mitzumachen. Denn „Perspektive BLB“ ist längst zur Erfolgsgeschichte für die Fachkräftegewinnung avanciert. „Das Projekt gibt es schon lange, es hat schon eine Menge Mehrwert gebracht – es lohnt sich, da mitzumachen“, konstatierte auch Bernd Fuhrmann. Dass trotz der stetigen Weiterentwicklung noch enorme Potenziale im Projekt liegen, verdeutlichte derweil Andreas Bernshausen – neuen Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.perspektive-blb.de.