Unterricht mal anders: Alle Fragen bei JAG-Besuchen erlaubt
Ein Büro muss nicht zwingend ein Raum sein – ein Büro passt manchmal in einen Rucksack. Entsprechend erstaunt waren die Fünftklässlerinnen und -klässler des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) in Bad Berleburg als Bernd Fuhrmann sein Tablet in die Höhe hielt und dabei auf den Laptop neben ihm zeigte: „Das ist mein Büro“, berichtete der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg. Und meinte dies wörtlich. Seit dem Umbau des einstigen Bürgermeisterbüros in einen multifunktionalen Konferenzraum hat „New work“ eine völlig neue Bedeutung im Rathaus gewonnen – ein weiterer Schritt hin zur Digitalisierung. Diese war eines von vielen Themen beim Besuch der Kinder im Rathaus – denn die Umsetzung dieses Digitalisierungsprozesses ist auch in den Schulen selbst bereits weit vorangeschritten und wird stetig weiterentwickelt. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Anne Warratz-Ermert erlebten die Schülerinnen und Schüler ihren Politikunterricht buchstäblich zum Anfassen. Denn der Besuch bei Bürgermeister Bernd Fuhrmann war eine von vielen Stationen im Rahmen einer Rathaus-Rallye.
"Ohne unser tolles Team nicht möglich"
„Wir haben uns ja als Stadt der Dörfer unserer Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben – und die setzen wir im Kleinen wie im Großen um“, erklärte Bernd Fuhrmann. Dabei klopfte er auf den großen Konferenztisch in der Raummitte – gefertigt in Arfeld aus Kalamitätsholz aus dieser Ortschaft. „Das ist nur ein ganz kleines Beispiel dafür, wie Wertschöpfung vor Ort, wie Nachhaltigkeit funktioniert. Die Umsetzung unserer vielen Projekte wäre dabei ohne unser tolles Team im Rathaus gar nicht möglich“, verriet Bernd Fuhrmann – der für alle Frage der Schülerinnen und Schüler offen war. Egal ob Fragen nach seiner Motivation, das Amt des Bürgermeisters inzwischen knapp 19 Jahre auszuüben, den Weg dahin, seinen Arbeitsalltag, seine größten Herausforderungen oder welche Lehren aus dem Mathematik-Unterricht er noch gegenwärtig benötigt – der Bürgermeister beantwortete alle persönlichen Fragen, ebenso wie die nach seinem Berufsalltag und denen seines Teams.
Politikunterricht wir "greifbar und begreifbar"
Und dieses starke Team lernten die Schülerinnen und Schüler während ihrer Rathaus-Rallye kennen. Wie spannend die Arbeit in den verschiedenen Bereich der Stadt Bad Berleburg ist, erlebten die jungen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten beim Besuch in den einzelnen Fachbereichen und Abteilungen. „Für unsere Schülerinnen und Schüler war es spannend zu erkunden, wie die Abläufe im Rathaus funktionieren. Dass sie dabei alle Fragen stellen durften und darauf Antworten erhielten, war toll. Auf diese Weise wird Politikunterricht greifbar und begreifbar – eine tolle Grundlage für unsere Unterrichtseinheit“, freute sich Anne Warratz-Ermert.
Religionskurs beteiligt sich an UNICEF-Aktion
Ein zentraler Aspekt des Besuchs der Schülerinnen und Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) war die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen – sowohl im Rahmen der Rathaus-Rallye der Jahrgangsstufe 5 als auch wenige Tage später beim Besuch des Regionskurses der Klasse 7a des JAG mit ihrem Lehrer Dominik Poplutz-Michel. „Wir werden in Kürze einen Zukunftsrat starten, zu dem wir Kinder und Jugendliche aus allen drei weiterführenden Schulen aus unserer Stadt der Dörfer – dabei wird es dann um aktive Beteiligung von euch gehen“, verriet Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg diskutierte gemeinsam mit dem Religionskurs ebenfalls über Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Der Kurs beteiligt sich an der Aktion „Wir reden mit“, die die UNICEF rund um den Internationalen Tag der Kinderrechte initiiert hat. In diesem Rahmen waren die Schülerinnen und Schüler durch die Innenstadt gelaufen und haben hingeschaut, wo ihre Rechte ihrer Meinung nach noch nicht so umgesetzt werden, wie sie es für wichtig und richtig halten. Dabei ging es um Spielplätze, Beteiligung bei Wahlen, Verkehrssicherheit und Mobilität. „Wir arbeiten daran gemeinsam in unserem Team im Rathaus, um uns permanent zu verbessern und unsere Stadt der Dörfer nachhaltig fit für die Zukunft zu machen“, versprach Bernd Fuhrmann den Schülerinnen und Schülern.