Richtungsweisende Versammlung für Arbeitsgemeinschaft
Vertretende der 60 Mitgliedsstädte trafen sich jetzt zur Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in NRW im Bürgerhaus Velbert-Langenberg. Der Arbeitsgemeinschaft gehört auch die Stadt Bad Berleburg an. Auf der Veranstaltungsagenda standen das in Gründung befindliche Netzwerk Stadtentwicklung NRW, angestoßene Vorhaben und Projekte im Jahr 2023 sowie Themen und Projektansätze zu Erhalt und Weiterentwicklung der 60 Stadt- und Ortskernen ab 2024. An der Veranstaltung nahmen über 70 Expertinnen und Experten aus Stadtplanung, Denkmalpflege und Kommunalverwaltung teil.
Den Herausforderungen begegnen
Die fünf Netzwerke der Stadterneuerung in Nordrhein-Westfalen sollen mit Start des neuen Jahres als Netzwerk Stadtentwicklung NRW auftreten. Mehr Knowhow-Transfer, mehr Fachaustausch und mehr Sichtbarkeit für die Aufgaben und Erfolge der Stadtentwicklung sind Ziele dieser neuen Dachstruktur für die Kommunen Nordrhein-Westfalens. Damit sollen die Kommunen landesweit in die Lage versetzt werden, den Herausforderungen von Strukturwandel, Mobilitätswende, Klimafolgenanpassung, Digitalisierung, und vielen mehr zu begegnen. Kommunale Handlungsfähigkeit und Fachexpertise sind aus Sicht des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung in NRW wichtige Zielstellungen für die interkommunalen Netzwerke.
"Binnenstruktur muss erhalten bleiben"
Die Chance einer thematisch breiten Aufstellung und Expertise im neu zu gründenden Netzwerk unterstrich auch Markus Baier, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft und Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo. „Die jahrzehntelang bewährte Binnenstruktur, insbesondere die enge Zusammenarbeit in den Regionalgruppen, muss erhalten bleiben“, forderte Markus Baier. So sei es unter anderem weiterhin wichtig insbesondere auch Projekte und Vorhaben umzusetzen, die sich mit den spezifischen Gegebenheiten der schützenswerten historischen Stadt- und Ortskerne auseinandersetzen. Allgemeine Aufgaben der Stadtentwicklung seien hier nicht als Standardlösungen umsetzbar, sondern erforderten das Wissen verschiedener Fachdisziplinen.
Multifunktionalität und Multimodalität auf dem Prüfstand
Um Wissen und Erfahrungen zu teilen, realisiert die Arbeitsgemeinschaft pro Jahr in der Regel bis zu fünf verschiedene Vorhaben, darunter Umfragen und Fachtagungen, erarbeitet Projektstudien und Arbeitshilfen oder unterstützt Kooperationsprojekte wie das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „denkmal aktiv“. In 2023 werden mit dem Projekt „Historische Stadtquartiere im Spannungsfeld von Denkmalschutz und Klimafolgenanpassung“ Lösungsansätze ausgelotet, die Prinzipien der Schwammstadtauf historische Stadtkulissen zu übertragen. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch das Forschungsprogramm Hochschulcampus Kleinstadtforschung. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung stehen Multifunktionalität und Multimodalität der historischen Zentren auf dem Prüfstand. Weitere Projektansätze und Themen für die kommenden Jahre sammelten die Teilnehmenden in einer gemeinsamen Arbeitsphase.
Über die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in NRW
Unter Schirmherrschaft des Landes Nordrhein-Westfalen wurde die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne im November 1987, die Arbeitsgemeinschaft Historische Ortskerne im Mai 1990 gegründet. Im Juni 2015 fusionierten beide Arbeitsgemeinschaften. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, Bausubstanz und Werte der historischen Klein- und Mittelstädte in NRW zu erhalten, behutsam fortzuentwickeln und die damit verbundene Geschichte und Geschichten für alle Generationen lesbar und erlebbar zu machen. Die Mitgliedsstädte des Netzwerks stehen dafür in einem konstanten und fachlich intensiven Austausch.