Nachhaltiges Engagement für die Zukunft: Heimatpreis verliehen

© Stadt Bad Berleburg

Die Stadt der Dörfer lebt vom Ehrenamt. Das damit verbundene Engagement ist in allen 23 Ortschaften groß. „Die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt ist das, was uns ausmacht. Gelebtes ehrenamtliches Engagement ist alles andere als selbstverständlich – aber es ist toll, dass es derart nachhaltig stattfindet“, freute sich Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg hob damit die Bedeutung des Engagements für die Strukturen der nachhaltigsten Kleinstadt Deutschlands 2020 hervor. Und bezog sich dabei insbesondere auf die Bewerbungen zum Heimatpreis 2022 – die inhaltlich allesamt qualitativ hochwertig waren. „Nachhaltige Projekte wie diese sorgen für eine lebenswerte Zukunft – für alle Menschen. Und ganz besonders für unsere Kinder und Jugendlichen, denn diese sind unsere Zukunft“, betonte Bernd Fuhrmann im Rahmen der Preisverleihung am Internationalen Tag des Ehrenamtes am Montag, 05.12.2022, im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg.

Mit viel Herzblut zum "Durchstarter"-Preis

Mit insgesamt 6000 Euro ist der Heimatpreis der Stadt Bad Berleburg dotiert – erstmals floss ein Teil des Preisgeldes, insgesamt 500 Euro, in die Kategorie „Durchstarter“. „Mit der Premiere in dieser Kategorie wollen wir vor allem vermeintlich kleine und junge ehrenamtliche Projekte hervorheben“, verriet Colette Siebert. Die Leiterin der Stabsabteilung Regionalentwicklung freute sich daher über die Entscheidung der Jury – bestehend aus den Mitgliedern des Ältestenrates –, die mit der Youngtimer IG Wittgenstein einen nachhaltige „Durchstarter“ gekürt hat. Mit viel Herzblut hat die IG ihr Vereinsheim in der „Alten Schlosserei“ zu neuem Glanz verholfen. Buchstäblich, denn selbiges schließt direkt an das Zentrum Via Adrina in Arfeld an. Das Vereinsheim befindet sich in einem Teil des Gebäudes der ehemaligen Schuhleistenfabrik Hartmann und wurde als Altbau erhalten und ehrenamtlich saniert. Ein Bestandteil, durch den sich das Projekt auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg widerspiegelt. Ein weiterer: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Bei der Gestaltung haben die Mitglieder zudem Wert auf re- und upcycling gelegt: Das Vereinsheim ist gespickt mit Inventar aus traditionsreichen Wittgensteiner Kneipen. Und auch das Wirken selbst der IG ist nachhaltig, denn die Verantwortlichen setzen alte Fahrzeuge instand und erhalten sie so für die Nachwelt. Siegreich beim Heimatpreis war der Verein zur Pflege der Dorfgemeinschaft Wunderthausen. Die Jury belohnte damit das Projekt des Aus- und Umbaus der ehemaligen Grundschule Wunderthausen zum Dorfgemeinschaftshaus. Vor Ort entsteht ein attraktiver Treffpunkt, der zu einem Ort der Begegnung avancieren soll. Nachdem die Gastwirtschaft in Wunderthausen geschlossen worden war, war ein beliebter und attraktiver Treffpunkt für das gemeinschaftliche und gesellige Beisammensein weggebrochen. Insgesamt 2500 Euro fließen nun in dieses durch das Ehrenamt getragene Projekt.

Trost spenden - Schmerzen lindern

Zweiter Sieger ist der Dorfverein Hemschlar, der für sein Projekt „Baumerlebnispfad“ im Rahmen der Weiterentwicklung der nachhaltigen Kleinprojekte 2000 Euro erhält. Die Ortschaft hat in diesem Jahr zwei Bienenfutterautomaten sowie mehrere Insekten- und Wildbienenhotels installiert. Darüber ist eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema der Nachhaltigkeit gestartet. Nun will der Dorfverein mit bereits vorhandenem Baumbestand und einem bestehenden Spazierweg einen Baumerlebnispfad entwickeln. Der Rundweg soll barrierefrei gestaltet werden. Am Wegesrand sollen unter anderem Wellenliegen zur entspannten Beobachtung von Natur- und Tierwelt entstehen. Ein buchstäbliches Herzensprojekt hat Britta Homrighausen aus Erndtebrück vor einigen Jahren gestartet. Mit dem Projekt „Herz zu Herz“ fertigt sie Herzkissen als Geschenk und Symbol für Herzlichkeit, Hoffnung und Zuversicht für an Brustkrebs erkrankte Menschen an. Die Kissen gehen vorwiegend an Erkrankte, die in der Vamed-Klinik in Bad Berleburg behandelt werden. Für diese Idee erhält sie 1000 Euro. Die Kissen sollen Betroffenen dabei nicht nur Trost spenden, sondern Narbenschmerzen und Lymphschwellungen oder Druck unter dem Arm lindern. Es erleichtert außerdem das Liegen.