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Datum: 04.01.2024

Kommunale Projekte mit Bürgerschaft digital planen

Die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in kommunale Planungsprozesse ist für die Zukunftsentwicklung von entscheidender Bedeutung: Viele Bürgerinnen und Bürger zeigen großes Interesse an den Planungen in ihren Kommunen. Wichtig ist es, entsprechende Angebote zu schaffen und kommunale Prozesse greif- und begreifbar für alle zu machen.  Die beiden Wittgensteiner Kommunen haben daher zusammen mit der Fernuniversität Hagen und weiteren Experten ein Modellprojekt (Projektkurztitel: „KAIROS“) gestartet, um neue Beteiligungsangebote für Bürgerinnen und Bürger unter realen Bedingungen zu entwickeln und zu testen. Dabei sollen auch sogenannte „Mixed-Reality-Technologien“ eingesetzt werden, die virtuelle Darstellungen in der Realität ermöglichen und Vorteile digitaler und analoger Beteiligungsformate zusammenführen können.

"Demokratische Gestaltungsprozesse stärken"

„Es geht in dem Projekt vor allem darum, neue Angebote für eine umfassende Bürgerbeteiligung an kommunalen Planungen zu schaffen und damit natürlich auch demokratische Gestaltungsprozesse in der Stadt- bzw. Gemeindeentwicklung zu stärken“, berichtet Prof. Thomas Ludwig, Fernuniversität Hagen. „Durch das Projekt bietet sich der Vorteil, notwendige Kompetenzen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft direkt in reale Erprobungen einzubinden.“ Der Auftakttermin der Projektsteuerungsgruppe fand jüngst im Rathaus in Bad Berleburg statt.

Stadt Bad Berleburg ist Modellkommune

In der Steuerungsgruppe sind mit Jens Steinhoff und Julia Eitzenhöfer (Stadt Bad Berleburg) sowie Andreas Dreisbach und Nathalie Treude (Gemeinde Erndtebrück) die Projektleitungen aus den beiden Modellkommunen vertreten, weiterhin Prof. Thomas Ludwig als wissenschaftlicher Projektleiter. Als externe Experten ergänzen außerdem Prof. Jörg Muschiol und Kai Gutberlet von dem Unternehmen netzfaktor GmbH die Steuerungsgruppe, um die Modellmaßnahmen in den Kommunen zu unterstützen. Das Modellprojekt wird mit einer Laufzeit von drei Jahren auf der Grundlage des Programms „Digitale Kommune“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Für das Gesamtprojekt mit seinen zehn Projektpartnern stehen rund 1,27 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stadt Bad Berleburg und die Gemeinde Erndtebrück kommen als Modellkommunen in den Genuss einer Vollkostenförderung.

Hybride Bürgerpartizipation

KAIROS steht für „Hybride Bürgerpartizipation – Kooperative Entwicklung einer interaktiven Plattform zur Fusion von Mixed-Reality-Visualisierungstechnologien und digitaler Zwillinge in kommunalen Planungsprozessen“. Ziel des Projektes KAIROS ist es, die Ergebnisse von Planungsverfahren für die Bürgerinnen und Bürger zugänglicher zu machen. So sollen Möglichkeiten des Austauschs zwischen Bürgerinnen und Bürgern und kommunalen Akteuren innerhalb von Visualisierungserfahrungen geschaffen werden. Konkret bedeutet das, dass gemeinsam entworfene Planungsvarianten in der realen Umgebung des Planungsvorhabens mit Hilfe von MR-Technologien visualisiert und begehbar gemacht werden sollen. Damit lassen sich auch einzelne Planungsverfahren kombinieren, um die gesamte Vision der zukünftigen Stadtgestaltung direkt am Ort des Geschehens zu vermitteln. So können die Menschen frühzeitig und ortsbezogen einen Eindruck des Gesamtbildes gewinnen. Die in den vergangenen  Jahren stark gewachsene Fortschritte bei der Entwicklung von Visualisierungstechnologien bilden dabei die Grundlage für das Vorhaben.