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Datum: 01.02.2023

Kleinstadtakademie-Beirat wählt Bernd Fuhrmann zum Vorsitzenden

Zusammenarbeit, Beratung, Vernetzung – darum geht es der Kleinstadtakademie. Sie soll künftig die Vernetzungsplattform für insgesamt mehr als 2100 Kleinstädte in Deutschland bilden. Der Beirat der Pilotphase zur Kleinstadtakademie hat im Rahmen seiner jüngsten Sitzung in Berlin mit Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann einen neuen Vorsitzenden an seine Spitze gewählt – neue Stellvertreterin ist die Bürgermeisterin der Stadt Rodewisch Kerstin Schöniger. Kleinstädte haben eine enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung. Sie spielen mit ihren spezifischen Identitäten eine zentrale Rolle für die kulturelle und historische Vielfalt von Deutschland. „Kleinstädte sind attraktive Orte zum Leben und Wohnen, weil sie gleichwertige Lebensverhältnisse fördern, den Tourismusstandort Deutschland stärken und darüber hinaus ein wichtiger Ort der Demokratiebildung sind“, erklärte Klara Geywitz. Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen war bei der Sitzung  des Beirats zur Pilotphase der Kleinstadtakademie in ihrem Ministerium zeitweise dabei, um sich über die Ergebnisse der Beratungen zu informieren.

Ministerin Geywitz: Im Verbund Lösungen finden

Denn für Klara Geywitz erfüllen Kleinstädte eine zentrale Funktion zur Weiterentwicklung der gesamten Bundesrepublik Deutschland: „Gleichwohl stehen Kleinstädte vor vielfältigen Herausforderungen: Klimawandel, demografischer Wandel und Digitalisierung der Arbeitswelt – dies sind nur einige Aspekte. Ich bin davon überzeugt, dass sich mit der Kleinstadtakademie genau dafür Lösungen im Verbund finden lassen.“ Genau diesen Ansatz verfolgt die Kleinstadtakademie in der Pilotphase bereits seit dem Jahr 2019. Die Vernetzung der Kleinstädte, die modellhafte Entwicklung von Lösungen in einzelnen Kommunen und der anschließende Wissenstransfer sind der Schlüssel zum Erfolg. Bernd Fuhrmann, Bürgermeister der nachhaltigsten Kleinstadt Deutschlands 2020, ist nun zum Vorsitzenden des Beirats gewählt worden. Letzterer lenkt die Geschicke des Gesamtprozesses strategisch. „Wir müssen Themen allgemein vom Ende her denken, aus Sicht unserer Bürgerinnen und Bürger. Wichtig ist es dabei, Herausforderungen stets lösungsorientiert anzugehen. Kleinstädte können gemeinsam eine ganze Menge bewegen – aber nur dann, wenn wir Lösungen eben auch für den ländlichen Raum neu denken und nicht Lösungen für urbane Räume adaptieren“, betonte Bernd Fuhrmann, der seiner Vorgängerin Tanja Rönck, ehemalige Bürgermeisterin von Malente, für ihr Engagement ausdrücklich dankte.

Beteiligung schafft Akzeptanz vor Ort

„Wir befinden uns am Ende der Pilotphase der Kleinstadtakademie. Nun geht es darum, diesen wichtigen laufenden Prozess zu verstetigen“, erklärte der neue Beiratsvorsitzende, der zuvor bereits als Stellvertreter aktiv gewesen war. Es gehe darum, die Themen stets in der ganzen Bandbreite zu denken. Nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort sei es beispielsweise für Bad Berleburg vor rund 15 Jahren möglich gewesen, eine Nachhaltigkeitsstrategie in Verbindung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu entwickeln. Daraus hervorgegangen sind unter anderem eine politisch einstimmig beschlossene Holz-Agenda – die erste kommunale ihrer Art in NRW – und eine Digitalisierungsstrategie. „Wichtig ist bei allen Prozessen und Maßnahmen, die wir umsetzen: Die Beteiligung unserer Bürgerinnen und Bürger vor Ort spielt eine zentrale Rolle – das schafft nicht nur Akzeptanz, sondern Identifikation vor Ort“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der neue Beiratsvorsitzende bildet ab sofort eine Doppelspitze mit seiner Amtskollegin Kerstin Schöniger. „Die Kleinstadtakademie ermöglicht Experimentierräume für Kleinstädte – und dies kann Chancen für Kleinstädte darstellen. Neue Ideen, neue Ansätze, neue Laborräume – das ist entscheidend, gerade dadurch wird Weiterentwicklung erst möglich. Dies funktioniert stets nur mit Bürgerbeteiligung und schafft dauerhaft Stabilität im Sinne der demokratischen Willensbildung“, wusste die Bürgermeisterin der Stadt Rodewisch.

Die Pilotphase der Kleinstadtakademie

Die Pilotphase Kleinstadtakademie wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gestartet. Sie soll die Einrichtung einer Kleinstadtakademie vorbereiten, die mit vielfältigen Angeboten den Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und die Vernetzung der Kleinstädte in Deutschland zum Thema Stadtentwicklung fördern soll. Ihre zukünftigen Inhalte und Strukturen werden in der Pilotphase (2019 bis 2023) „von Kleinstädten, mit Kleinstädten, für Kleinstädte“ erprobt und weiterentwickelt. Eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Kleinstadtakademie spielt der Beirat, der 2019 eingerichtet wurde und über die Pilotphase hinweg bestehen bleiben soll. Neuer Vorsitzender ist nun Bernd Fuhrmann, Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg. Seine Stellvertreterin ist Kerstin Schöniger, Bürgermeisterin der Stadt Rodewisch. Vertreterinnen und Vertreter aus der Kleinstadtforschung und der Wissenschaft, der Politik, der Hochschulbildung, der Verwaltung, von Fachverbänden und Netzwerken begleiten die Pilotphase als beratendes, gestaltendes und entscheidendes Organ. Sie verbreiten die Idee der Kleinstadtakademie in ihren Netzwerken.