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Datum: 20.12.2023

Heimatpreis verliehen: "Ehrenamt steht auf einer breiten Basis"

Gemeinsam lässt sich Zukunft gestalten. Und diese Zukunft ist facettenreich. Um die Weiterentwicklung der Stadt der Dörfer nachhaltig zu gestalten, sind Haupt- und Ehrenamt in allen 23 Ortschaften eng verzahnt. „Das Engagement in unserer Stadt der Dörfer ist riesig. Dafür sind wir all den Ehrenamtlichen nicht nur dankbar, wir sind auch stolz darauf. Denn auf diese Weise ist es möglich, Stadt- und Dorfentwicklung bedarfs- und zukunftsorientiert vorantreiben – gemeinsam geht es voran, gemeinsam sind wir stark“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg freute sich im Rahmen der Verleihung des Heimatpreises über die vielfältigen und zahlreichen Bewerbungen: „Das zeigt, wie facettenreich das Engagement bei uns ist. Das Ehrenamt steht bei uns auf einer breiten Basis“, betonte Bernd Fuhrmann im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Rathaus sowie den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung zeichnete er die Preisträgerinnen und -träger sowie die Teilnehmenden aus. Die Jury war dabei am meisten vom ganzheitlichen Wirken der zertifizierten AWo-Kita Aue überzeugt, die Ackerkita ist. Die Kinder bewirtschaften ihren eigenen Acker im Hinblick auf ökologische Aspekte und lernen dabei, woher ihr Essen stammt, wie sie es anbauen und verwenden können. Nebenbei entwickeln sie dabei ein Verständnis für die Zyklen der Jahreszeiten und für die Bedürfnisse der Pflanzen – und die Wertschätzung von Lebensmitteln. Ihre Eltern sind an der Bewirtschaftung beteiligt, zudem unterstützen Großeltern und der Heimatverein. „Kinder sind unsere Zukunft – und sie lernen etwas für die Zukunft. Das Wissen, dass sie sich aneignen ist wertvoll für ihr ganzes Leben – ganz abgesehen davon, dass sie ihre motorischen und sozialen Kompetenzen fördern“, wusste Bernd Fuhrmann, der den Preis zusammen mit 2500 Euro Preisgeld für die Ackerkita überreichte.

"Das ist ein ganzheitlicher Ansatz"

Mit der „Schaffung Nahversorgungsmöglichkeit und Treffpunkt im Dorf“ landete der Dorfladen Girkhausen e.G. auf dem zweiten Platz – und erhielt dafür 2000 Euro. Das Motto „Nahversorgung für Alle…“ ist Programm. „Der Dorfladen in Girkhausen ist ein wichtiger Bestandteil zu unserer Grund- und Nahversorgungsoffensive. Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Ortschaft als solche voranbringt. Daran hängt unglaublich viel ehrenamtliches Engagement und eine Menge Herzblut. Entstanden ist ein Treffpunkt, der Heimat greif- und erlebbar macht – ein Ort des Austauschs und damit weit mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit“, erklärte Bernd Fuhrmann. Auf Tierschutz spezialisiert haben sich die „Kitzretter Elsoff“, die für ihr Engagement nach dem Votum der Jury auf Platz 3 landeten. Dafür gab es 1000 Euro, die nun in dieses Engagement fließen. Mittels Drohnen retten die Mitglieder insbesondere während der Erntezeit. „Natur- und Umweltschutz, Artenvielfalt, -erhalt und -rettung – all das liegt uns als Stadt der Dörfer am Herzen. Und dies gilt auch für die Kitzretter aus Elsoff, die mit ihrem Engagement nicht auf eine wichtige Sache aufmerksam machen, sondern die Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und einer sozialgerechten Umwelt bei uns vor Ort fördern“, freute sich Bernd Fuhrmann, der dabei den ehrenamtlichen Ansatz als ein besonderes Merkmal hervorhob.

"Blickpunkt-Auge-Beratung" erhält "Durchstarter"-Preis

Den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis „Durchstarter“ erhielt der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen in Wittgenstein und Umgebung für die „Blickpunkt-Auge-Beratung“. „Es geht dabei um Unterstützung und Selbstermächtigung von Betroffenen aus und für die Region. Der langfristige Ansatz dieser ehrenamtlichen Arbeit macht das Engagement besonders“, konstatierte der Bürgermeister. Denn neben der Beratung steht auch ein Austausch der Betroffenen im Fokus – und dadurch ein besonderer Mehrwehrt. „Es ist toll zu sehen, wie breit das ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt der Dörfer aufgestellt ist. Die Verleihung des Heimatpreises ist daher auch eine stellvertretende Ehrung für alle Menschen, die sich bei uns engagieren. Denn dieses Engagement sorgt nicht nur dafür, dass unsere 23 Ortschaften lebenswert sind, sondern es langfristig bleiben. Dafür danken wir allen Beteiligten herzlich“, erklärte Bernd Fuhrmann.

Zahlreiche Ideen und Projekte

Die Zahl der Bewerbungen war groß, die Themen vielfältig. Insofern waren es nicht nur die drei ausgezeichneten Projekte, sondern auch die weiteren, die die Jury überzeugten: Der AMC Wittgenstein Bad Berleburg und der Männergesangverein Arfeld mit „Erhalt von Kultur und Ehrenamt in Wittgenstein nach der Coronazeit – gemeinsam haben wir es geschafft“, die Evangelische Kirchengemeinde Girkhausen mit der öffentlichen Komposttoilette hinter der Kirche, der Posaunenchor Wunderthausen mit ihrem gemeinschaftlichen Musizieren, die SGV-Abteilung Aue-Wingeshausen mit „Unsere Heimat im Mittelpunkt. Naturschutz in Aue-Wingeshausen“, der Verein für Kultur- und Heimatpflege Schüllar-Wemlighausen mit „850 Jahre Wemlighausen: Starke Wurzeln – offen für Neues“ und die Wittgensteiner Kunstgesellschaft mit „WKG verwischt – Themenausstellung zum Klimawandel in unserer Region und darüber hinaus im Kunstraum Battenberg e.V.“ – sie alle überzeugten mit starken Inhalten und nachhaltigen Ansätzen. Über die Vergabe des Heimatpreises entscheidet eine unabhängige Jury, bestehend aus dem Ältestenrat der Stadt Bad Berleburg.