Faire und nachhaltige Weihnachten: Wie die Welt das Fest der Feste feiert
Wie Weihnachten gefeiert wird, unterscheidet sich oft schon von Familie zu Familie. Die Unterschiede weltweit sind noch viel größer. Zum Finale der Reihe zur nachhaltigen und fairen Weihnacht nimmt das Team des Projektes „Kommunale Entwicklungspolitik“ den Aspekt des globalen Lernens in den Fokus. Und wirft zum Beispiel einen Blick darauf, wie die Bad Berleburger Klimapartnerinnen und -partner Weihnachten in Tansania feiern.
Weihnachtszeit im Hochsommer
Das Weihnachtsfest hat in Tansania eine ähnlich wichtige Bedeutung wie bei in Deutschland, da 60 Prozent der Bevölkerung Christen sind. Im Distrikt Morogoro in Tansania verzeichnet das Thermometer aber im Durchschnitt etwa 30 Grad Celsius an Weihnachten. Da sich Tansania auf der Südhalbkugel und in der Nähe des Äquators befindet, ist zur Weihnachtszeit dort Hochsommer. Wie in Deutschland ist auch dort der Besuch des Abendgottesdienstes an Heiligabend üblich. Danach wird mit der Familie und mit Freunden gefeiert. Am nächsten Morgen folgt ein erneuter Besuch in der Kirche, woraufhin zusammen Mittag gegessen wird. Diese Mahlzeit hat eine wichtige Bedeutung, denn oftmals wird ein traditioneller Ziegenbraten gegessen. Dafür wird die Ziege bereits zu Jahresbeginn gekauft und übers Jahr gut gefüttert. Der 25.12. ist der wichtigste Weihnachtsfeiertag, an dem es auch Bescherung gibt. Genau wie in Deutschland geht es den Menschen in dieser Zeit vor allem um Gemeinschaft – egal ob in der Kirche, mit der Familie oder mit Freunden. Die Tradition des Weihnachtsbaumes haben sie ebenfalls übernommen. Der bekannte Volksstamm „Chagga“, der in der Kilimandscharo-Region beheimatet ist, aber zu einem Großteil im gesamten Land lebt, feiert viele Traditionen rund um das Weihnachtsfest. Für sie bedeutet das Fest, in ihr Heimatgebiet zu reisen und zu dieser Zeit ihre Geschäfte niederzulegen. Bekannt sind ihre prunkvollen und tanzreichen Zeremonien, aber auch das traditionelle Getränk „Mbege“, bestehend aus Hirse und Bananen. Nach zehntägiger Fermentation ist es ein beliebtes hochprozentiges Festtagsgetränk.
Messen in aller Frühe
In Norwegen ist das Weihnachtsfest vom Glauben an Hexen geprägt. Sie werden entweder mit Warnschüssen verjagt oder ihnen bleibt das mögliche Flugobjekt verwehrt, indem alle Norwegerinnen und Norweger ihre Besen und Wischmopps am Weihnachtsabend verstecken. In Griechenland müssen die Kinder besonders geduldig sein. Hier gibt es erst am 01.01. Bescherung. In Polen müssen auch die Erwachsenen geduldig sein: hier wird am Heiligabend gefastet bis der erste Stern am Himmel aufgeht, erst dann darf das Festmahl beginnen. Das weltweit längste Weihnachtsfest gibt es auf den Philippinen. Hier wird von September bis häufig Ende Januar Weihnachten gefeiert. Zum Auftakt im September gibt es bereits Weihnachtsmärkte bei tropischen Temperaturen. In dieser Zeit beschenken die Menschen jeden noch so fernen Bekannten. Ab dem 16.12. findet die Tradition „Simbang Gabi“ mit täglichen Messen in der Kirche von 03.00 bis 05.00 Uhr morgens statt. So können auch landwirtschaftliche Kräfte noch vor der Feldarbeit teilnehmen. Hierbei ist der Volksglaube, dass all jenen ein besonderer Wunsch erfüllt wird, die an allen neun Messen teilnehmen. Der Heilige Abend wird ähnlich wie in Deutschland mit einer Mitternachtsmesse und gemeinsamem Essen mit der Familie gefeiert.
Lesung und Erzählungen
Weitere Beispiele zum Weihnachtsfest weltweit gibt es am Donnerstag, 22.12.2022, ab 15.30 Uhr wird Lesepatin Ute Heckenthaler, Lehrerin an der Grundschule Elsoff, aus dem Kinderbuch „Das große Arena-Weihnachts-ABC“ vorlesen, im Anschluss erzählt Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, Jessica Durstewitz, über Weihnachtstraditionen in anderen Ländern – die Veranstaltung endet um 17.00 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich in der Stadtbücherei unter Tel. 02751 923-150.