Bad Berleburg als stillfreundliche Kommune ausgezeichnet
Ein starkes Zeichen für mehr Akzeptanz des Stillens im öffentlichen Raum: Als erste Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein hat der Landesverband der Hebammen die Stadt Bad Berleburg als „Stillfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Als unmittelbare Lebenswelt und Sozialraum kommt den Kommunen eine wesentliche Bedeutung für das Wohlbefinden junger Mütter zu. „Indem wir leicht zugängliche Stillräume schaffen, können wir die Stillförderung positiv beeinflussen und so jungen Familien eine wichtige Stütze sein“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg nahm das entsprechende Zertifikat jetzt gemeinsam mit seinem Team entgegen. „Das hier ist nicht der Endpunkt, sondern der Ausgangspunkt. Das Ziel muss sein, dass es selbstverständlich ist, dass es in unserer Stadt der Dörfer solche Orte gibt.“
Kriterien für einen Stillraum
Der „Dritte Ort – Bücherei der Zukunft“ macht in Bad Berleburg den Anfang als Stillraum. Er ist „der ideale Ort, an den man sein Kind mitnehmen kann und an dem ein Kind auch Kind sein darf, ohne dass es stört“, freute sich Susanne Halhuber, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste der Stadt Bad Berleburg. Während die Mutter stillt, können sich die älteren Geschwister dank des umfangreichen Angebotes der Stadtbücherei auf sinnvolle Weise selbst beschäftigen. „Bildung und Sprachförderung wird hier mit dem Stillen verbunden“, ergänzte Carola Friedrich, Hebamme der Vamed-Akutklinik. Und die Argumente sprechen alle für eine Ausweitung des Konzepts: „Stillförderung heißt auch Gesundheitsförderung, sowohl beim Kind als auch bei der Mutter“, erläuterte Marion Nölling. Außerdem, erläuterte die Gesundheitsmanagerin und Stillraumbeauftragte der Stadt Bad Berleburg, sollen die bereits vorhandenen Ressourcen vor Ort bestmöglich für die Einrichtung eines Stillraumes genutzt und die Hürden so klein gehalten werden. „Hauptsache ist, dass sich stillende Mütter sicher fühlen und ohne Scham ihr Kind ernähren können. Wir wollen mehr Mütter dazu ermutigen, ,Ja‘ zum Stillen zu sagen,“ betonte die Kreisvorsitzende des Hebammenverbandes Siegen-Wittgenstein und Olpe, Andrea Winter. Weitere Voraussetzungen sind unter anderem ein Barrierefreier Zugang, ein sauberer und geschützter Bereich sowie eine bequeme Sitzgelegenheit und die räumliche Nähe zu Sanitäranlagen. Im „Dritten Ort“ waren die Voraussetzung dafür quasi wie gemacht.
Hintergrund
„Stillfreundliche Kommunen“ ist eine Kampagne des Landesverbands der Hebammen NRW e.V. Der Landesverband setzt sich damit für mehr stilfreundliche öffentliche Gebäude ein und will so die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit fördern. Um als stillfreundliche Kommune ausgezeichnet zu werden, müssen Kommunen vom Landesverband entwickelte Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen beziehen sich insbesondere auf die Einrichtung von Stillräumen.