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Datum: 04.03.2025

"Deutsch genug?": Spannende Lesung mit Autorin im "Dritten Ort"

Es ist ein spannendes Thema. Und eines, das der freien Journalistin Ira Peter sehr am Herzen liegt. Gerade deshalb widmet sie diesem Thema ihr erstes Buch: dem Umgang mit Russland-Deutschen und den Vorurteilen mit denen ihnen begegnet wird. Seit dem Erscheinen des Buchs von Ulla Lachauer „Ritas Leute“, die sich der Familien- und Lebensgeschichte von deutsch-russischen Spätaussiedlern widmet, ist die Thematik seit über 20 Jahren zwar in Deutschland präsent und spiegelt sich in mehreren guten Romanen. Ira Peter beleuchtet diese nun jedoch noch einmal aus ihrer eigenen Perspektive. Mit ihrem Buch „Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“ ist sie am Mittwoch, 26.03.2025, um 19.00 Uhr im „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“ in Bad Berleburg im Rahmen einer Lesung zu Gast. Ihr gelingt es, als Betroffene mit journalistischer Sachlichkeit die Thematik anzusprechen und differenziert zu berichten.

Persönliche Erfahrungen geschildert

Zum Inhalt: Sie wählen rechts, sprechen nur russisch und unterstützen Putin? Solchen und anderen Vorurteilen sehen sich russlanddeutsche (Spät-)Aussiedelnde ausgesetzt. An aufrichtigem Interesse und Wissen um die bewegte Historie der rund 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Russlanddeutschen mangelt es innerhalb der deutschen Gesellschaft. Ira Peter, die mit ihrer Familie als Neunjährige von Kasachstan nach Deutschland umsiedelte, beschreibt anhand ihrer eigenen bewegten Biografie die Erfahrungen und Konflikte der Russlanddeutschen – von der Scham über die sowjetische Herkunft über die fatalen Folgen kurzsichtiger Integrationspolitik bis hin zur „Anfälligkeit“ für russische Einflussnahme wirft sie einen kritischen und zugleich feinfühligen Blick auf die von der Mehrheitsgesellschaft oft als fremd empfundenen Deutschen. Sie erklärt, wie die doppelte Diktaturerfahrung unter Stalin und Hitler Russlanddeutsche bis heute prägt und manche anfällig für völkisches Denken macht. Gleichzeitig zeigt Ira Peter, wie heterogen die Gruppe ist und warum „Deutschsein“ für sie heute kein Kriterium mehr ist, um deutsch zu sein.

Gespräch nach der Lesung

Ein Buch, das nicht nur die Geschichte der Russlanddeutschen beleuchtet, sondern auch zum Nachdenken über (deutsche) Identität und Integration einlädt. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Eintrittskarten gibt es in der Stadtbücherei in Bad Berleburg, in der Berleburger Buchhandlung (Poststraße 19) und in der Buchhandlung MankelMuth (Graf-Casimir-Straße 7) in Bad Berleburg.