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Datum: 01.11.2022

Gemeinsam etwas bewegen: Die Biotonne lieben lernen

Menschen in Bad Berleburg und ganz Deutschland ringen im November bei der bundesweiten „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ auf Instagram und Facebook um ein persönliches Ziel: Jeden kompostierbaren Abfall in der eigenen Küche konsequent in die Biotonne werfen. „Wir wollen ein nachhaltiges Bewusstsein für die Thematik schaffen. Es geht darum zu erläutern, wie alle einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können – effektiv, aber quasi ohne Aufwand“, erklärte Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann.

"Gemeinsam können wir etwas bewegen"

Tatsächlich landen in Haushalten mit Biotonnen im Durchschnitt immer noch ein Drittel der Bioabfälle im Restmüll. Das summiert sich deutschlandweit auf rund vier Millionen Tonnen wertvolle Biomasse, die jährlich verschwendet und nicht recycelt werden. „Gemeinsam können wir etwas bewegen – jede und jeder Einzelne von uns. Denn dass man allein das Klima nicht schützen kann, wird unsere Challenge eindrucksvoll widerlegen“, verriet Marco Dieckmann. Er zeichnet für die Abfallberatung der Stadt Bad Berleburg verantwortlich – und steht auch zur Verfügung, sollte es im Rahmen der Challenge einmal knifflig werden: per Social-Media-Direktnachricht oder unter Tel. 02751 923-282. Damit die alltägliche Änderung beim Abfalltrennen leicht und spielerisch klappt, ruft die Stadt der Dörfer jetzt auf, sich ab Montag, 7. November, an der „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ auf ihren Instagram- und Facebook-Kanälen zu beteiligen. Das Motivationsprogramm zur Getrenntsammlung von Bioabfällen enthält ein breites und buntes Spektrum an Themen rund um die Biotonne: diese reichen von der Faszination des wohlriechenden Recyclingproduktes Komposterde bis zu praktischen Routinen, wie Bioabfälle hygienisch in der Küche und Biotonne gesammelt werden. Auf dem Programm stehen zudem die Aufklärung, warum Abfallbeutel aus Plastik in der Biotonne tabu sind, wie weniger Lebensmittelverschwendung insbesondere im Kühlschrank immer an erster Stelle steht oder weshalb die Biotonne auf der Straße die perfekte Ergänzung des Komposthaufens im eigenen Garten ist.

Bioabfälle im Restmüll

Die „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ möchte den rund ein Drittel naturnahen kompostierbaren Abfällen im Restmüll an den Kragen. Eine Untersuchung des Umweltbundesamtes bringt dabei Licht ins Dunkel der schwarzen Restmülltonne. Rein statistisch sind die folgenden Bioabfällen in der Restmülltonne fehlgeleitet und bestehen aus:

  • 45 Prozent ungekochte Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeefilter, Kartoffeln und Eierschalen.
  • 25 Prozent gekochte und zubereitete Nahrungsabfälle wie zum Beispiel Speisereste, Fisch, Fleisch und Milchprodukte.
  • Knapp 20 Prozent verpackte Lebensmittel, die vor einem Wurf in die Biotonne von Plastik- und anderen Verpackungen befreit werden müssen
  • Knapp zehn Prozent Gartenabfälle.

Viel Kunstdünger kann eingespart werden

Bioabfälle sind der Natur so nahe wie sonst keine Abfälle im Haushalt, denn der gewonnene Kompost wird auf dem Acker, in Parks oder im Garten als Bodenverbesserungsmittel eingesetzt - und dort sind beispielsweise Plastikfetzen oder Glasscherben absolut tabu. Der größte Feind der Biotonne sind deshalb Abfälle aus Plastik, Glas und Metall. Manche denken, eine Plastiktüte, ein Marmeladenglas oder einen Quarkbecher holen die bei der Müllabfuhr einfach wieder raus. Völlig falsch gedacht: der technische Aufwand und die Kosten hierfür sind enorm. Die Challenge macht vor allem eines deutlich: Wer seine Abfälle maximal recyceln und die Restmülltonne zur Bedeutungslosigkeit führen möchte, hat mit der Biotonne den größten Hebel in der Hand: kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle haben durchschnittlich den größten Anteil am Abfall in privaten Haushalten. Rund 1200 Kompost- und Vergärungsanlagen in Deutschland stellen aus rund fünf Millionen Tonnen Kartoffel-, Bananen-, Eierschalen und vielen anderen Küchen- und Gartenabfällen aus Biotonnen rund 2,5 Millionen nährstoffreichen Kompost für die Landwirtschaft und den Gartenbau her. Damit kann eine landwirtschaftliche Fläche knapp halb so groß wie das Saarland gedüngt werden. Das spart große Mengen an energieintensivem Kunstdünger.

Infos zur #Biotonnenchallenge

Veranstaltet wird die „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ von der Aktion Biotonne Deutschland, die neben der Stadt Bad Berleburg von mehr als 60 weiteren Städten und Landkreisen, dem Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, NABU Naturschutzbund Deutschland und führenden Verbänden aus der Abfallwirtschaft und dem Einzelhandel unterstützt wird. Wer Instagram oder Facebook nutzt, folgt unter #biotonnenchallenge den Kanälen der Stadt der Dörfer unter www.facebook.com/stadtbadberleburg oder www.instagram.com/stadtbadberleburg/ und bekommt ab Montag, 07.11.2022, täglich einen Post, der spielerisch dazu motiviert Schritt für Schritt Bioabfälle in der Küche perfekt getrennt zu sammeln. Challenge-Teilnehmende können dabei einen schicken Design-Vorsortierbehälter für Bioabfälle in der Küche gewinnen – einen „Biotoni“. Wie genau dies funktioniert, wird im Verlauf der Challenge erläutert. Wer keine sozialen Medien nutzt, kann ebenfalls an der Challenge teilnehmen. Die Posts werden auch auf der Internetseite www.aktion-biotonne-deutschland.de veröffentlicht. Dort gibt es ebenfalls schicke „Biotonis“ für engagierte Bioabfallsammlerinnen und -sammler zu gewinnen.