Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
„Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung und eine der größten Gesundheitsgefahren für Frauen und Mädchen“, sagt Martina Böttcher, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein und Koordinatorin des Netzwerkes „Runder Tisch gegen Gewalt“. Diesem gehört auch die Stadt Bad Berleburg. Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Freitag, 25.11.2022, finden alljährlich weltweit Aktionen statt, um auf das Ausmaß an Gewalt aufmerksam zu machen und sich gemeinsam für ein gewaltfreies selbstbestimmtes Leben aller Menschen einzusetzen.
Schwerpunkt-Thema ist die digitale Gewalt
Auch im Kreis Siegen-Wittgenstein finden aus diesem Anlass verschiedene Veranstaltungen statt. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema digitale Gewalt. Digitale Gewalt kann jeden Menschen treffen. Von Cybermobbing bis hin zu sexueller Belästigung und Morddrohungen: Der Ton im Netz ist rau. Mehr als 70 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland sind schon einmal mit Hasskommentaren in Berührung gekommen. Digitale Gewalt kann viele Formen annehmen und sich gegen Frauen und Männer richten. Frauen und Mädchen sind jedoch auch bei dieser Form von Gewalt überdurchschnittlich häufig betroffen. Die Gleichstellungsstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Verein „Frauen helfen Frauen“ bieten dazu jeweils eine Online-Veranstaltung an. Auch eine Kinoveranstaltung im Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch wird es geben.
Das Programm im Überblick
Im Rahmen des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen sind kreisweit drei Veranstaltungen geplant - zwei davon digital. Die Veranstaltungen im Überblick:
- Digitale Gewalt an Frauen im Internet und Social Media - Einsatz gegen digitale Gewalt: Die neue Organisation HateAid unterstützt Betroffene – wenn nötig auch vor Gericht (Online-Veranstaltung): Interaktiver Vortrag am Mittwoch, 23.11.2022, 17.00 bis 18.30 Uhr; Referentin: Stefanie Zacharias, Projektleiterin Betroffenenberatung bei HateAid; Veranstalterin: Martina Böttcher, Kreis Siegen-Wittgenstein - eine Anmeldung ist möglich per E-Mail unter gleichstellung@siegen-wittgenstein.de; Inhalt: Hass im Netz kann bei den Betroffenen zu ernsthaften psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen. Welche Möglichkeiten gibt es, auf digitale Gewalt zu reagieren? Wie kann man sich angemessen wehren? Was kann juristisch verfolgt werden? Wo erhält man Unterstützung? Darum geht es in dem Vortrag von HateAid. Die gemeinnützige Organisation HateAid wurde 2018 als erste Beratungsstelle ausschließlich für Betroffene von digitaler Gewalt gegründet. Menschen, die online Hass und Hetze erleben, die beleidigt, verleumdet oder bedroht werden, unterstützt HateAid mit einem kostenlosen Beratungsangebot und Hilfe bei der Beweissicherung. Zusätzlich bietet HateAid Prozesskostenfinanzierung an und ermöglicht es Betroffenen so, ohne eigenes Kostenrisiko gegen die Täter vorzugehen.
- Sexualisierte Digitale Gewalt (Online-Veranstaltung): Montag, 28.11.2022, 18.00 bis 19.30 Uhr; Referentin: Marlene Caspers vom Frauennotruf Leverkusen; Veranstalter: Verein Frauen helfen Frauen Siegen - eine Anmeldung ist möglich bis zum Donnerstag, 24.11.2022 per E-Mail unter frauenberatung@frauenhelfenfrauen-siegen.de; Inhalt: Die Referentin Marlene Caspers geht unter anderem auf die Fragen ein: Was ist digitale sexualisierte Gewalt? Wie kann sich digitale sexualisierte Gewalt äußern? Wie kann ich mich schützen? Wie reagieren?
- Kino-Veranstaltung „Nach dem Urteil“ im Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch: Donnerstag, 24.11.2022, 20.00 Uhr; Veranstalterinnen: Gleichstellungsbeauftragte der Städte Hilchenbach (Annette Kreutz) und Kreuztal (Monika Molkentin) in Zusammenarbeit mit dem Frauenforum Siegerland - Tickets gibt es im Internet unter www.viktoria-kino.de; Inhalt: „Nach dem Urteil“ ist ein französisches Drama von Xavier Legrand und erzählt die Geschichte eines geschiedenen Paares, das um das Sorgerecht ihres Sohnes kämpft.