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Datum: 27.03.2023

Mitbestimmung, Mut und Vielfalt: Jugendliche kreieren Perspektiven

Der ländliche Raum steht der Großstadt in Sachen Jugendkulturförderung in Nichts nach – im Gegenteil: Dass die Entwicklung eigener Visionen im persönlichen Kontakt mit den Bürgermeistern der Region jungen Menschen Mut macht, sie auch in die Tat umzusetzen, zeigte die Jugendkonferenz „VISIONS“ im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg. „Mir hat gefallen, dass wir frei über alles reden konnten“, erinnerte sich Till (13) aus Olsberg. Mehr als 200 junge Gäste machten sich in insgesamt 14 Workshops selbst ein Bild davon, wie kreativer Austausch, projektorientiertes Engagement und schulformübergreifende Vernetzung interkommunal umgesetzt werden können.

"Als nächstes steht ein Praktikum an"

„Es ist schön zu sehen, wie viele junge Menschen gekommen sind. Es ist toll, dass ihr die Angebote annehmt und euch aktiv für unsere Zukunft einsetzt“, richtete sich Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann an die Jugendlichen. Das interkommunale Projekt wird getragen durch den „Youth and Arts“-Verbund. Für zwei junge Menschen aus Bad Berleburg war die Veranstaltung eine ganz besondere Erfahrung: May (15) und Florian (17) moderierten zusammen mit Beate Schmies, Leiterin des WDR-Studios in Siegen, die Veranstaltung auf der Bühne und führten Interviews mit Workshop-Teilnehmenden. „Von einem echten Profi begleitet zu werden und von ihr lernen zu dürfen, war eine tolle Chance“, erzählte May bei der Verabschiedung. „Als nächstes steht ein Praktikum beim WDR an“, lobte Beate Schmies nicht nur die souveräne Moderation der beiden Jugendlichen, sondern stellt darüber hinaus individuelle Förderung in Aussicht.

Impulse für Projekte von Jugendlichen

Ein breit gefächertes Workshop-Programm förderte bei den Gästen den Mut, sich aktiv einzubringen: Von Gesprächsrunden zu Anti-Rassismus oder nachhaltigem Konsum, über gemeinsames Kreativwerden beim Bau eines Schlagzeugs aus Pfandflaschen oder der fantasievollen Bemalung des Gesichts mit „Feenstaub“, bis hin zu praktischen Tipps bei Fotobearbeitung oder Festival-Planung war für alle etwas dabei. „Ich habe mitgenommen, dass man so sein darf, wie man möchte“, waren sich Lola (14) und Indira aus Freienohl einig. Als Impulsgeber für Projekte von Jugendlichen für Jugendliche führte die Jugendkonferenz „VISIONS“ Ideengeberinnen und -geber zusammen: So fand sich eine interkommunale Gruppe mit jungen Menschen aus Niedersfeld, Bad Berleburg und Bad Fredeburg zusammen, die als Gemeinschaftsprojekt eine Kampagne gegen Vorurteile und Klischees entwickeln will. „Wir freuen uns riesig zu sehen, wie die Jugendlichen kooperativ an konkreten Projekten arbeiten und ihren individuellen Visionen gemeinsam ins Leben verhelfen. Inzwischen kennen sich einige schon aus dem letzten Jahr – was uns zeigt, dass die Kontinuität für die Vernetzung ganz bedeutend ist“, kündigte Projektleiterin des Ensible e.V. Dorothea Hudaszek die Fortsetzung des Gemeinschaftsprojekts im „Youth and Arts“- Verbund an.

Über das Projekt und den Verein

Die Jugendkulturinitiative „Youth and Arts“ wird getragen von einem interkommunalen Verbund, bestehend aus den Pilotkommunen Bad Berleburg, Bestwig, Brilon, Hallenberg, Medebach, Olsberg und Winterberg. Die Leitung des Verbundes obliegt Yao Houphouet (Ensible e.V.), kommunaler Sprecher ist Bürgermeister Thomas Grosche (Medebach). Zu den wichtigsten Förderern zählen unter anderem die REGIONALE 2025, die LEADER-Region Hochsauerland sowie die Regionale Kulturpolitik Sauerland, Unternehmen und das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Der Ensible e.V. steht als gemeinnütziger Ethikverein und als Landesträger der freien Jugendhilfe mit dem Leitsatz „Ensemble, c’est possible!“ für die verbindende Kraft einer gemeinsamen Vision von lebenswerter Zukunft. Gegründet im Jahr 2006, setzen sich die Fördernden und Mitglieder seither gemeinsam mit dem hauptamtlichen Projektteam dafür ein, dass sich gerade junge Menschen zu souveränen, weltoffenen und haltungsstarken Gestalterinnen und Gestalter einer friedlichen, demokratischen Gesellschaft entwickeln können. Der Verein steht mit seiner Arbeit für lebendige Jugendkultur von Jugendlichen für Jugendliche und für kraftvolle, innovative Impulse in der kulturellen Bildung. Im Oktober 2015 wurde der Ensible e.V. dafür durch Ministerin Christina Kampmann und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zum offiziellen „Stützpunkt für Jugendkultur in NRW” ernannt.

Bildergalerie zur "VISIONS"-Jugendkonferenz 2023

Video zur "VISIONS"-Jugendkonferenz 2023